Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 222
(PDF, 145 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2002/0222
222

Claudia Elben

Sie sind in einem Viererblock zusammengefasst und weisen fast immer ein
Haupt- und ein Nebengebäude auf. Ausgespart ist ein rechteckiger Platz in
der Mitte des Straßenrasters, an dem ein größerer Bau vorgesehen ist. Die
Anzahl der Parzellen entspricht etwa den 264 nummerierten Grundstücken
von Dorf Kehl der Bauaufnahme von 1801.33 Nach einer Aufstellung des
Bezirksamts Kork vom 10. Mai 1813 zählte Dorf Kehl 263 Bürger und insgesamt
929 Seelen.34 Da für die Baumaterialien der eventuell abzubrechenden
Häuser von Dorf Kehl zunächst Plätze bereitgestellt werden sollten,
kam es wohl zu dieser sehr einfachen schematischen Lösung ohne städtebaulichen
Anspruch.

Krämer bemerkte in seinem Gutachten: „Die Ausführung und Versetzung
des Dorfs Kehl nach diesem Plan wird den Einwohnern Kehls wie
dem Staat selbst viele Vortheile gewähren, indem in demselben alle Vortheile
vereinigt angetroffen werden die auch dem Unheil ... sachkundiger
Männer, einen Orth ohnfehlbar empohr bringen müssen. Da hier alle Land
und HeerStraße ohne einigen Umweg über Neukehl geführt werden, so
wird dadurch auch dem Höchsten Interesse bey Erhebung der Zölle und
anderen Abgaben, beträchtlicher Nuzen verschafft werden - Auch können
bei der Versetzung des Dorfs Kehl auch einmal wiederum jene abgeschlagene
Gebäude, denen bis daher das Wiederaufbauen nicht erlaubt werden
wollte ... in NeuKehl hergestellt werden. "

Zwei weitere Vorschläge wurden geprüft, wobei der Verlegung links der
Kinzig bei Neumühl der Vorzug gegeben wurde, „ ... weil dort der Boden
in der Überschwemmung auch gesetzt ist. - Es müßte aber auf lauter Privatgrund
gebaut werden, dessen Preiß 500 f per Morgen angenommen
werden kann, so daß wann man 100 Morgen zur Errichtung von Neukehl
nötig hätte, der Grund und Boden auf 50.000 f zu stehen käme." Zu
Krämers Entwurf wurde bemerkt: „Das 3 te Projekt des Landbaumeisters
Krämer, nemlich Neukehl auf das Ried Zwischen Sundheim u. Altkehl zu
verfolgen scheint um deswillen nicht so annehmbar, weil dieser Distrikt
meistens u. bedeutend tief liegt, u. die AuffüllungsKosten beträchtlich wären
."35

Aufgrund der Meinungsverschiedenheiten zwischen Baumeister Krämer
und Ingenieur Beisenherz, der nach den Angaben des Kommandanten
Pinot einen Plan zu den Festungs-Rayons angefertigt hatte, beschloss das
Finanzministerium, die Vorschläge durch eine Kommission von „Kunstverständigen
mit Zuziehung des Kreis Directoriums" in loco prüfen zu
lassen.36 Staatsrath v. Sensburg, Weinbrenner und Tulla wurden am
30. Oktober 1813 beauftragt, die Pläne und die Situation vor Ort zu überprüfen
.37 Ihre Beobachtungen fanden in einem Gutachten ihren Niederschlag
, dem ein Plan über die Zusammenlegung von Stadt und Dorf Kehl
zu dem neuen „Ort Kehl" außerhalb der Gefahrenzone zwischen Sundheim
und Neumühl beiliegt (Abb. 8).38


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2002/0222