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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 228
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Claudia Elbert

mehr im Wege stand.48 Ein eher skizzenhafter, farbig aquarellierter „Bau
und Situationsplan für die Wiedererbauung der Stadt Kehl ... aufgenommen
im Oktober 1815 Lorenz jünger", war dem ausführlichen „Commis-
sionsbericht über die Anlage und Wiederaufbauung der Stadt Kehl" vom
9. November beigelegt (Abb. 9).49 Darin schreiben die beiden Unterzeichnenden
, Weinbrenner und Tulla: „... daß die nunmehrige Situirung der
neuen Stadt Kehl in mancher Rücksichtnahme ganz anders als wie das
Projekt von 1802 (der 2. abgeänderte Entwurf von Vierordt. Anm. d. Verf.)
seyn müsste, indem der senkrechte Ansturz. des Rheins sowohl als militärische
Rücksichten einige bedeutende Abänderungen in der Art notwendig
machen, daß die Stadt etwas entfernter von der Rheinbrücke zu liegen
komt, damit im Fall der Noth die Passage der Brücke durch eine, zwischen
derselben und der Stadt anzulegenden Batterie verwahrt werden könne ohne
daß deshalb die zunächst an der Stadt gelegenen Häußer (wie es seit 20
Jahren schon einige mal der Fall war) demolirt werden dürfen. " Die Angst
vor dem „Feind" war also noch immer nicht überwunden.

Folgende Vorschläge gehen wohl auf den Wasser- und Straßenbauingenieur
Tulla zurück: Der „zusehr gekrümte" und versumpfte Kommandantengraben
soll eingeebnet und durch einen geraden Abzugskanal ersetzt
werden, der auch die Grenze zum Dorf Kehl bezeichnen soll. Zusätzlich
soll die im Norden der Stadt vorbeifließende Kinzig begradigt und eine
neue Brücke darüber errichtet werden. Die Straße nach Dorf Kehl soll wieder
hergestellt und in ihrer Führung vereinfacht werden. Die für diese
Arbeiten benötigten 7-8000 f sollen aus dem Rheinbrückenzoll und dem
Erlös wiederverwendeten Steinmaterials bestritten werden.

Und weiter heißt es: ..... haben wir den anliegenden Bauplan nach

obenerwähnter Situirung auf die Ausdehnung einer mittelmäßigen Provin-
zial und Handelsstadt... entworfen". Der Marktplatz rückt nach Osten, näher
an das Dorf Kehl. Darauf sind, wie schon in Weinbrenners erstem Plan
von 1801, die öffentlichen Gebäude vorgesehen: Rathaus, Kirche, Pfarr-
und Schulhäuser. „Da dieser Hauptplatz nicht allein für die Wochen und
Jahrmärkte dienen soll, sondern die Kehler Bürger auch zu einem zukünftigen
Viehmarkt zu haben wünschen, so möchte derselbe zugleich als Promenade
mit Bäumen zu umpflanzen seyn, was zu dem Ansehen der Stadt und
zu dem Gebrauch dieses Platzes sehr viel beytragen würde. "

An beiden Enden der Hauptstraße soll die Stadtgrenze durch jeweils ein
Tor markiert werden. Am Kommandantengraben war bereits „vor einigen
Wochen von Kehler Einwohnern ein steinernes Stadtthor ... als östliche
Grenze der Stadt" errichtet worden. Am Torplatz zwischen Dorf und Stadt
ist auch das zukünftige Posthaus vorgesehen. Am westlichen Ausgang in
der Nähe der Rheinbrücke nach Straßburg soll das „Rheinthor" mit Zoll-,
Waaghaus und einer Kaserne für etwa 60-100 Mann errichtet werden.
Zwei große mit Baumalleen gesäumte Plätze innerhalb und außerhalb der


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