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Friedrich Weinbrenners Wiederaufbauplanungen für Kehl 1801, 1813 und 1815/16
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Abb. 11: F. Weinbrenner, „Situationsplan für die Wiedererbauung der Stadt Kehl
... Copirt und aufgenommen im Jahr 1816 par F. Frinz", farbig aquarellierte
Tuschzeichnung mit Festung und ehem. Kommandantengraben in Bleistift, M.: 90
Ruthen, 10 R. = 2,9 cm, 61,5 x 97 cm, GLA H Kehlßa
unabhängige Kaserne für 150 Mann sowie ein Bauplatz für ein Kommandantenhaus
verlangt.52
Für die Durchführung des Bauplans und Einhaltung der Baugesetze
schlugen Weinbrenner und Tulla den Architekten Friedrich Frinz vor, der
im Jahr zuvor seine Abschlussprüfungen an der Weinbrennerschen Bauschule
abgelegt hatte: „Da es aber sehr nothwendig ist daß in Kehl ein besonderer
Architekt wenigstens auf einige Zeit aufgestellt werde, der diese
Baugesetze durch Aufstellung einzelner zweckmäßiger Plane in Ausübung
bringe, und den Bauenden, welche gegenwärtig auf eine abscheuliche Art
ihr Geld durch schlechte Bauplane verschwenden, andern Baurisse entwerfen
kan, so wollten wir zugleich gehorsamst darauf anfragen daß etwa
der Architekt Frinz gegen die Gebühr von täglich 3 f dahin abgesandt und
daß derselbe für die vom und am Ende der Baugesetze erwähnte Zwecke
Art: 19 in Kehl provisorisch angestellt werde, indem die Anlage einer
neuen Stadt wie Kehl viel zu wichtig ist als daß man die Ausführung der
einzelnen Gebäude dem Mosen Zufall und der einseitigen Kenntniß der
Handwerksleute überlassen. "53
Frinz wurde am 16. Januar 1816 als verantwortlicher Architekt für die
Wiedererbauung Kehls eingestellt. Sein Aufgabengebiet, in einer „Instruc-
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