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Ulrich Coenen
gäbe. Ich habe umsonst die ernsthaftesten Warnungen vorgebracht und
wissen lassen, dass es mir bei Fortsetzung dieser unglückseligen Fehlleistung
der Arbeitsvergebungen und Bauleitung unmöglich sein würde, selbst
die Oberleitung noch bei zu behalten. Es war mit Gewissheit anzunehmen,
dass ihre eigene Bauleitung sie selbst ruinierte." 23
Die Bauarbeiten für das 1913 fertiggestellte, benachbarte Sanatorium,
das Regierungsbaumeister von Teuffei aus Karlsruhe für rund 70 Patienten
in einer wesentlichen schlichteren Formensprache plante, wurden bereits
1911 begonnen.24 Die Leitung der Klinik übernahmen der Stabsarzt der
Reserve, Dr. Karl von Schieffer, und der frühere Marinestabsarzt Dr.
Johannes Wiswe. Die beiden Ärzte, die zuvor in St. Blasien praktizierten,
übernahmen das Baugelände für das Sanatorium von Herta Isenbart in Erbpacht
. Schieffer, der von Isenbart für den Bau ein zinsloses Darlehen von
750000 Mark erhielt, sollte auch die im Genesungsheim untergebrachten
Offiziere medizinisch betreuen.25
Im Juli 1912 empfing Kaiser Wilhelm II. Isenbart zu einer Audienz auf
Schloss Wilhelmshöhe bei Kassel.26 Kreis' Assistent Curt Rüschhoff bereitete
alle Pläne zum Neubau des Offiziersgenesungsheims vor, die dem Monarchen
präsentiert werden sollten. Er ließ auch ein in einer Düsseldorfer
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