Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 254
(PDF, 145 MB)
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Ulrich Coenen

An den südlichen Schlossflügel schließt der mehrfach umgebaute eingeschossige
Bäderflügel an, der hinter die Flucht des Hauptgebäudes zurücktritt
. Ihm ist eine große Terrasse über rechteckigem Grundriss vorgelagert
. Im Inneren ist der Warteraum mit japanischen Motiven erhalten,
die beidseitig eines Mittelgangs angeordneten Wannenbäder bestehen
nicht mehr.

Im Gegensatz zur neubarocken Schlossarchitektur der Talseite steht der
Innenhofbereich, den Kreis nach Motiven des Festungs- und Burgenbaus
gestaltete. Die Hofseite des Hauptgebäudes ist asymmetrisch gegliedert.
Die Symmetrieachse der Schlossfassade an der Talseite setzt sich hier nicht
fort, sondern knickt aus topografisehen Gründen nach rechts, also in
südöstliche Richtung, ab. Daraus ergibt sich ein zweigeteilter Ehrenhof an
der Bergseite. Dieser Ehrenhof, der von niedrigeren Flügeln gerahmt wird,
besteht aus zwei annähernd quadratischen Höfen auf unterschiedlichen
Ebenen. Jedem Trakt des Hauptgebäudes ist auf diese Weise ein Hof zugeordnet
. Der größere Hof unmittelbar vor dem Hauptportal wurde, um eine
ebene Fläche zu erhalten, aufgeschüttet, er ist mit dem westlich gelegenen,
niedrigeren Hof durch eine Treppe verbunden. Die den aufgeschütteten,
oberen Burghof umgebenden Gebäude sind an der Hofseite eingeschossig
und außen zweigeschossig, die Gebäude des tiefer gelegenen Hofes sind
alle zweigeschossig.

Vor den zentralen Rundbau im Zentrum des zweiflügeligen Hauptgebäudes
tritt in der Achse der Zufahrt ein mächtiges neoklassizistisches
Hauptportal, das typisch für Festungen ist. Dieses bis zum Mansardge-
schoss hinaufreichende Portal wird durch horizontale Werksteinbänder gegliedert
und von einem kräftigen Gesims bekrönt. In die Mitte des obersten
Bandes ist ein Rundfenster gesetzt, darunter befindet sich ein flacher Giebelrisalit
, in den ein die Tür des Haupteingangs und ein Oberlicht umfassender
Blendbogen geschnitten ist.

Die Gestalt eines Festungstores hat auch das übergiebelte Tor, durch das
der Besucher in die beiden Innenhöfe mit ihrer zangenförmigen Grundrissgestalt
gelangt. Es ist ebenfalls durch horizontale Werksteinbänder gegliedert
. Die Gebäude um den Innenhof bestehen aus hammerrechten Bruchsteinen
, wie sie beispielsweise beim Bau von Burgen zum Einsatz kamen.
So erinnert der Innenhof mehr an eine mittelalterliche Burg als an ein
Schloss. Dazu tragen auch Bauteile wie der kleine Treppenturm, der vor
den Südflügel tritt, und der Erker im westlichen Bereich des Hauptgebäudes
bei.

Der Bergseite Bühlerhöhes wird also durch Elemente aus dem mittelalterlichen
Burgenbau und dem neuzeitlichen Festungsbau (wie er seit dem
16. Jahrhundert als Reaktion auf die Pulvergeschütze üblich wurde) charakterisiert
. Die Lage des Hotels auf einem Berg erinnert ebenfalls mehr an
eine Höhenburg als an ein Schloss. Die Bergseite steht in jedem Fall im


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