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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 257
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Bühle/ höhe und Stupinigi

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Cancelleria tätig, zeichnete sich Juvarra durch fantasiereiche, kühne Theaterdekorationen
aus und war bald mit vielen Gelegenheitsarbeiten für einen
weiten Kreis von Auftraggebern beschäftigt. 1711 entwarf er in Wien Theaterdekorationen
im Auftrag von Kaiser Joseph L, 1714 folgte er einer Einladung
Vittorio Amedeos H. und wurde Hofarchitekt des Königs in Turin.
Dort errichtete er fünf Kirchen und vier königliche Palastbauten sowie vier
weitere Paläste für private Auftraggeber. Als Städtebauer entwarf Juvarra
zwei ausgedehnte Turiner Stadtteile völlig neu, darüber hinaus wandte er
sich 1719/20 in Portugal Plänen für den Palast König Johanns V. in Mafra
und anderen Projekten in Lissabon zu. 1720 reiste er nach London und Paris
, 1735 zur Planung des königlichen Palastes für Philip V. nach Madrid.
Außerdem führte Juvarra Aufträge in Como, Mantua, Bellumo, Bergamo,
Lucca, Chambery, Vercelli, Oropa und Chieri aus, sein großes Projekt für
die Sakristei von St. Peter in Rom wurde nicht realisiert.

Als Juvarra 1736 in Madrid starb, war das ursprüngliche Konzept für
Schloss Stupinigi vollendet. Der nachfolgende König Carlo Emanuele III.
forderte bereits 1737 den Ausbau der Anlage zum Wohn- und Residenz-
schloss, daher kam es ab 1739 nach Skizzen Juvarras zur Erweiterung unter
Einflussnahme des neuen Hofarchitekten Benedetto Alfieri. Der Ausbau
wurde erst 1789 angeschlossen.

Stupinigi verdankt wie die unvollendeten Anlagen von Rivoli oder Ve-
naria Reale seine Errichtung der Erhöhung der Dynastie Savoyen zu Königen
von Sizilien im Jahr 1720. Das Jagdschloss markiert den Höhepunkt
piemontesischer Profanbaukunst des Settecenco, weniger durch Monumentalität
wie jene Schlösser als durch die Originalität seiner Grundrisskomposition
. Es ist eine Synthese aus internationalen künstlerischen Anregungen
innerhalb einer kreativen Phase, die während weniger Jahrzehnte an al-


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