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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 263
(PDF, 145 MB)
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Bühlerhöhe und Stupinigi

263

Aufriss des Wilhelmsturms
(Pläne Wilhelm-Kreis-Archiv,
Blatt 14, Detail)
Repro: Coenen

rung. Die beiden unteren Geschosse der Schlösser Stupinigi und Bühlerhöhe
werden durch Lisenen bzw. Pilaster in Kolossalordnung zusammen-
gefasst. Für die Balustrade der nicht ausgeführten Turmplattform Bühler-
höhes sah Kreis Skulpturen vor, wie sie Juvarra in Stupinigi realisierte. Die
Vorbildfunktion des königlichen Jagdschlosses geht bis ins Detail. Die sogenannte
Hirschterrasse an der Talseite Bühlerhöhes wird von zwei großen
Skulpturen eines liegendes Rothirschs und einer liegenden Hirschkuh flankiert
, die Hermann Geibel geschaffen hat.60 In den erhaltenen Entwürfen
Kreis' von 1912 sind an dieser Stelle noch mythologische Wesen, unter anderem
ein Zentaur, vorgesehen. Später entschieden sich Kreis und seine
Assistenten Rüschhof und Woltmann für Skulpturen, die sich unmittelbar
am Vorbild Stupinigi orientieren. Auf dem Turmdach des Jagdschlosses erhebt
sich die überlebensgroße Skulptur eines stehenden Rothirsches, die
Francesco Ladatte 1766 schuf.

An Juvarras Schlossanlage erinnert ebenfalls die Anlage eines Ehrenhofes
durch niedrigere zangenartige Wirtschaftsgebäude an der Eingangsseite
Bühlerhöhes. Anders als Stupinigi, wo Juvarra einen regelmäßigen, siebenseitigen
Ehrenhof schuf, erhielt Bühlerhöhe aus topografischen Gründen
zwei miteinander verbundene quadratische Innenhöfe. Gravierend ist ein
weiterer Unterschied. In Turin wurden die Hofseite des Schlosses und die
Nebengebäude nicht in der Formensprache des Festungs- und Burgenbaus
ausgeführt, sondern entsprechen formal der Gartenseite.

Auch der große Landschaftspark, der Bühlerhöhe umgibt, ist in gewisser
Weise eine Reminiszenz an Stupinigi. Wie das Turiner Jagdschloss bildet
das Offiziersgenesungsheim einen Zentralpunkt in der Landschaft. Wie
Juvarra und seine Nachfolger schuf der Landschaftsarchitekt Harald Jensen


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