Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 264
(PDF, 145 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2002/0264
264

Ulrich Coenen

ein System landschaftsbeherrschender Achsen. Die Flügel des Schlosses
sind auf den Turm zentriert, von ihm strahlen Quer- und Diagonalachsen in
die Gebäudeflügel, den Garten und das Rheintal aus. Allerdings ist der
Park Bühlerhöhes ein Garten der Romantik und deshalb nicht nach denselben
strengen geometrischen Prinzipien geordnet wie die barocke Anlage in
Turin.

Auffällig ist, dass Kreis' Assistent Curt Rüschhoff in seinen Erinnerungen
keinen Hinweis auf Stupinigi gibt; er nennt vielmehr das von Balthasar
Neumann entworfene Treppenhaus von Schloss Brühl als Vorbild für die
Rotunde Bühlerhöhes.61 Obwohl es keinerlei Verwandtschaft zwischen diesen
beiden Bauten gibt, wurde Rüschhoffs irreführender Vergleich, der zeigt,
wie wenig Einblick er in die konzeptionelle Arbeit seines Chefs hatte, in der
regionalgeschichtlichen Literatur immer wieder dankbar aufgegriffen.

Die Überarbeitung der Pläne durch Rüschhoff und Woltmann

Kreis bezeichnete Bühlerhöhe in der Rückschau 1952 als „eines seiner besten
Werke" und nahm dieses vollständig für sich in Anspruch, obwohl die
Beteiligung von Rüschhoff und Wortmann an der Ausführungsplanung unstrittig
ist.62 Auseinandersetzungen mit Herta Isenbart, über die sich Kreis
noch in seinen letzten Lebensjahren wenig positiv äußerte,63 führten dazu,
dass er - wie bereits festgestellt - die Verantwortung für notwendige Um-
planungen seinen beiden Mitarbeitern übertrug. Wie Rüschhoff einräumt,
wurde das Projekt aber ganz im Sinne „meines von mir sehr verehrten
Meisters Professor Kreis"64 zu Ende geführt.65

Dennoch ist die Beteiligung Rüschhoffs und Woltmanns an der Ausführungsplanung
offensichtlich. Wolfgang Brönner schreibt den beiden Assistenten
die gesamte Innenausstattung zu, wobei Rüschhoff eine führende
Rolle übernommen haben soll.66 Auch für die Umplanungen am Außenbau
, die wegen der erwähnten Einsparmaßnahmen notwendig wurden, waren
Rüschhoff und Woltmann alleine verantwortlich. Von einer Einfluss-
nahme Kreis' auf den Bau nach einer Besprechung mit der Bauherrin und
seinen beiden Assistenten in Wiesbaden im Frühjahr 1913 ist jedenfalls in
Rüschhoffs Erinnerungen nichts zu lesen.67 Herta Isenbart lehnte bei diesem
Treffen den heute verschollenen, überarbeiteten Entwurf von Kreis ab,
mit dem dieser den schwindenden Finanzmitteln der Bauherrin Rechnung
trug. Die beiden Assistenten erarbeiteten daraufhin im Baubüro auf der
Bühlerhöhe selbstständig ein eigenes reduziertes Konzept.

Die Raumaufteilung geht mit großer Wahrscheinlichkeit auf Kreis zurück
. In seiner dem Bauantrag beigelegten Baubeschreibung skizziert er
seine Vorstellungen von der Innenausstattung: „Die Ausstattung der Wohn-
und Gesellschaftsräume soll eine vornehme sein mit teilweiser Vertäfe-
lung, Stoffbespannung und Holzdecken etc."68


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2002/0264