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Gerhard Löt.sch
Keltisches Sonnenkreuz auf
dem Giebel der evangelischen
Christuskirche in Achern
Aufnahme: Lötsch
Katholischer Stadtpfarrer in Achern war seit 1834 Andreas Martin/1
1806, im Alter von 25 Jahren, hatte er nach dem Besuch des von Ignaz
Heinrich von Wassenberg7 geleiteten Priesterseminars in Meersburg8 die
Priesterweihe empfangen. Andreas Martin war „Wessenbergianer". Sein
Weg führte ihn 1828-1834 nach Grafenhausen, einem Dorf nördlich von
Rust, unweit von Kappel am Rhein. Dort kam es 1830 zu Unruhen; ausgelöst
durch die französische Juli-Revolution. Grafenhausen wurde durch
„Parteiungen" zerrissen.9 Man kann davon ausgehen, dass an ihnen die aus
dem Nachbardorf Kappel stammenden Gebrüder Richter beteiligt waren.
1834 verließ Andreas Martin um persönlicher Anfeindungen willen die
Ried-Gemeinde und kam nach Achern.
Ein Jahr zuvor10 hatte der aus Kappel stammende Bierbrauer Erhard
Richter die Acherner „Fabrik"" übernommen und sie zu einem Zentrum
anti-monarchischer und anti-klerikaler Agitation gemacht. Sein Verhältnis
zu Andreas Martin war wohl schon von dessen Grafenhausener Zeit her
getrübt. 1841 vermerkte der Acherner Pfarrer im Taufbuch: „Vor ungefähr
drei Wochen wurde dem hiesigen Bierbrauer Richter ein Kind geboren,
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