http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2002/0317
Bock - Christmann - Frontmatte
317
Wildrevier: ,im Bleißackher zwischen dem wildhaag' 1575 Il/f. 114v; ,uf
den wüldthaag' 1654/f. 354r; ,Am Wildhag' 1867. Danach ist der Wildhagweg
benannt: ,beim Bildstöckel am Wildhag Weg' 1813. - Ähnliche
Bedeutung hat der Leiberstunger Wolf(s)hag: ,Matten am Wolfs Hag' 1654
L/f. 61 v; ,Wolfhag' 1866 L. Er war zum Schutz vor Wölfen oder zur
Wolfsjagd errichtet. - Zwischen den Hägen J. zwischen den Hägen ist
Bosch, einseit neben dem alten Zihl' 1668 I/f. 101 r) ist Lagebezeichnung
gegen den Wald Fremersberg. - Hegmatte (,genannt die Hegmatte' 1476 II.
13.; ,in der Hegmatten' 1652/f. 184kr; ,in der Hegmatt' 1747 I/S.93), ahd.
hegi f., mhd. hege ,Gehege, Einzäunung', kann als Sonderland oder als
Klammerform aus Heg(mühlen)matte erklärt werden. Der Leiberstunger
Haggarten (,ackher der Haggarten genannt' 1654 L/f. lOr) betont die
besondere Einfriedigung des Gartens.
Hecke, ahd. hegga, mhd. hecke, hegge f. ,Hecke, Wildzaun', näherhin
,Umzäunung aus dornigen Sträuchern, Gebüsch, Wald' (Lexer 1, Sp. 1201 -
Bad.Wb. 2, S. 590) wurde namenbildend in Klosterhecke (,uff der Höhe von
alters des Closters Heckhen genannt' 1668 I/f. 143 v), bei Winden gelegen
und auf früheren Besitz des Klosters Lichtental weisend. - Vereinzelt ist
Wiedhecke (,die Wiedheck' 1787, 1804) belegt, zu mhd. Wide ,Weidenbaum,
Salix'. - Heckenstück (,im Heckhen Stückh' 1754 L/S.238) bezeichnet einen
mit einer Hecke eingefassten Acker auf Gemarkung Leiberstung.
Zaun, ahd. mhd. zün, zoun m. ,Hecke, Gehege, Zaun, Umzäunung',
nhd. mit der Unterscheidung lebendiger und toter Zaun. (Lexer 3, Sp.
1174. - Schwäb.Wb. 6, Sp. 1062 ff.). Brettsteckenzaun (,1 J. bei dem brett-
steckhen Zaun' 1575 I/f. 18 r; ,1 J. im Brettsteckenzaun, so vor diesem in
der Angewandt genannt worden' 1652/f. 184c v; ,bey der Stangen oder im
Brettsteckhenzaun' 1654/f. 412 r) gibt die Beschaffenheit dieser Umzäunung
an. Nach dem Beleg von 1654 heißt dieses Gelände auch Stangen
(sieh unten). - An Kartung grenzendes Ackerland führt die Lagebezeichnung
Hinter den Zäunen: ,hinder den zein' 1452 XII.6.; ,hinder den zünen
zu karttung' 1495 XI.23.; ,hinnder den Zeunen' 1581 XI.18.; ,hinnder den
Zeünen zue Kharttung' 1627 V.l.; ,ackher hinder den zeinen ist jezo ein
garten mit Bäumen besezt' 1668 Il/f. 40r; ,hinter den Zainen genannt'
1738/f. 55 v; ,1 Viertel Acker hinter den Zäunen' 1785/f. 32r; ,Hinter den
Zäunen' 1867. Die Belege weisen vereinzelt ü (Umlaut von mhd. ü) auf,
überwiegend diphthongierte Formen eu, eü, entrundet ei, ai.
Die Lage von Stangen ist in dem obigen Beleg von 1654 mit Brettsteckenzaun
identisch. Der Bezug zu einer Einfriedigung geht auch aus dem
folgenden Beleg von 1813 hervor, wonach sich diese Einzäunung in der
Nähe des größten Durchlasses befand: ,im Weyerfeldt bey denen Stangen'
1775 Il/f. 35 v; ,im Weierfeldt bei den Stangen oder am weitesten Thor'
1813. Danach benannt ist der Stangenweg: ,einseit die Trockenbösch ...
ziehen auf den Stangen weg' 1775 Il/f. 35 r.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2002/0317