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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 319
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Bock - Christmann - Frontmatte

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Frühmesspfründe gehörig - ,die Gottesackerbühn' 1785/f. 96 v - Leiberstung
: ,im dorffgarthen ... oben uffs heiligen binli' 1667 L/f. 286r. Lagebezeichnungen
nach benachbarten Flurnamen: ,das Kreüth bühnle genannt
' 1747 Il/f. 27 r, zu Gereut, gerodetes Land - ,in der Hilsmatter Buhn'
1785/f. 79 v; zu Hilsmatte, in verschiedenen Formen überliefert, Hilse,
Hülse f. ist die Stechpalme - ,aus dem Neumatt-Bühndel' 1786/f. 219 v, zu
Neu(en)matte - ,in der Rachmanns Seebühn' 1785/f. 170r. Auch Sommer
bezeichnet die Lage: ,acker in der Sommerpini' 1604/f. 14r; ,In der Som-
merbühnd' 1867. Die Bepflanzung wurde namengebend ,in der Erbiß Beinen
' 1588/f. 203 v; ,in der Erbsen Bühn' 1776/f. 34 v und ,im Krautbühnle
genannt' 1775 I/S. 8. Zu nennen ist noch ,1 J. ackers genannt die grossen
Büne neben dem Bach im Dorff gelegen' 1559/f. 21 v.

Garten, ahd. garto, mhd. garte m. erläutert Schweiz.Id. 2, Sp. 433 ,mit
Zaun, Hag, Weidengeflecht eingefangener Platz, auch im offenen Felde,
worin man Flachs, Hanf, Kartoffeln zieht, wodurch er sich vom Ackerland
unterscheidet, Pflanzland'. Wesentlich ist die Einzäunung. Von der ursprünglichen
Bedeutung ,Zaun' wurde Garten weiter entwickelt zum eingezäunten
Raum, sei es im Dorf, zu Haus und Hof gehörig, eine Einheit,
die Hofstatt bildend, oder als Flurteil. (Bader, Gartenrecht, S. 252-273).

Das Grundwort Garten ist näher bestimmt nach dem Besitzer oder
Nutznießer, nach (früherem) Anbau, nach der Lage. Vorkommen nach dem
Besitzer oder Nutzungsberechtigten: ,Hauß und Gartten im Dorff Sinzheim
, der Eckards Gartten genannt' 1785/f. 118v, bereits 1510 wird Wolf
Eckhart von der Altenburg genannt - ,gertlin genannt Gerhusen gertlin'
1495 XI. 23.; ,genannt gerungs gertlin' 1527/f. 2v; ,im Gerhauser Gartt-
lin' 1581 XI. 18.; ,ain Gärtlin genannt Gerhaus Gärtlin' 1627 V. 1.; genannt
Göhrings gärtlen' 1750/f. 4r, unsichere Überlieferung, vielleicht zusammenhängend
mit folgendem Beleg von 1384: ,Heintzo dictus Schultheiß
filius quondam Cuntzonis dicti Graue et Gerhusa eius uxor de
Umbwege' - ,bey des glasers (gläsers) gärtel' 1668 I/f. 86 v; ,auf der Eckmatt
, das Glasers gärtlein genannt' 1775 I/S. 20.

Benennungen nach dem Anbau: ,matten ligent in dem boum garten zu
kartung und heysset der boumgart' 1452 XII. 6.; ,1 J. ackers im Bomgar-
ten' 1479 II/f. 64r; ,1 J. ackhers im Bomgart hinden an der Binin' 1575
Il/f. 209r; ,1m Baumgarten' 1867 - ,hinter dem Weingarten' 1775 I/S. 22;
,Im Weingarten' 1867; ,an der weingart matt' 1668 I/f. 134 v. Lagebezeichnungen
: ,1 J. am Marbach Gärtel' 1668 I/f. 114 v, an den Markbach im Bereich
Winden grenzend - .Schleifgarten' 1867, bei der Schleife gelegen -
,uff den Trottgarten' 1479 Il/f. 64 v; ,uff den drottgarten' 1510/f. 66r, zu
Trotte ,Weinpresse' - ,1 J. ackers in dem nydder garten' 1479 Il/f. 63 r; ,1
Gern ackher im Nidern garten' 1575 Il/f. 206 v; ,im Nieder Gartten'
1785/f. 33 v. Speckgarten, bei Kartung und bei der Tiefenau genannt, kann
auf die speckige Bodenbeschaffenheit zurückgehen oder nach der Lage an


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