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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 321
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Bock - Christmann - Fron/matte

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Saum (,uff den Som' 1575 I/f. 180 r; ,1 J. am Saum' 1785/f. 106 v; ,Am
Saum' 1867), ohne Zusatz, bezeichnet nach dem Plan von 1867 Ackerland,
das sich am Saumgraben und den angrenzenden Wiesen entlang zieht. Danach
sind Saumacker und Saumgraben benannt. Auf Leiberstunger Gemarkung
heißt lang gestrecktes Wald- und Wiesenland Saum (,neben dem Leiberstunger
waldt, der Saum genannt' 1754 L/S. 339; ,Saum' 1866 L).
Durch Flurnamen, meist Wiesen bezeichnend, ist Saum näher bestimmt:
,uff den Bleiß Som' 1575 Il/f. 190 v, zu Bleiß, Blais, ahd. bleizza f. ,unbe-
wachsene Stelle im Feld oder Wiese' - ,uff den Bruchmatten Som' 1575
Il/f. 180r; ,auf den bruechmatt Saum' 1747 I/S. 23, begrenzt die Bruchmatten
zum Großen Bruch - ,über den Birtung weg biß an Holtzmattsoum'
1479 I/f. lOr; ,unten der Holzmattensaum' 1776/f. 36r, gegen die Bürtung
verlaufender Streifen - ,an Langmat Saum' 1526/f. 13 v; ,uf den Langmat
Som' 1575 Il/f. 182 v; ,auff den Lang Matten Saum' 1747 I/S. 141 - ,die
plumpmatt ... uff den plumpmatt soum' 1479 Il/f. 59r; ,am Plumpmat
Som' 1575 Il/f. 227 r - ,Stockecher soum' 1479 Il/f. 56 r; ,stöckicher
soum' 1510/f. 58r; ,uff den Stöckicher saum' 1668 I/f. 9 v, zu Stöckig n.,
zu Kollektivsuffix ahd. - ahi mit wechselnden Formen, bezeichnet gerodetes
Gelände - ,uff den strutsoum' 1479 Il/f. 59r; ,uf den strutsom' 1510/f.
69 r, zu ahd. struot f. ,Sumpf, später Gebüsch, besonders sumpfige, nasse
Gegend' - ,an Dieffenouwer Saum' 1526/f. 11 v. Aus Leiberstung sei angeführt
: ,im Rintschelsaum' 1654 L/f. 8r; ,im Rinschlingssaum/Rinschel-
saum' 1654 L/f. 17 r; ,auf den Rinschlingsaum' 1715 VIII. 10. L; ,oben der
Rindtschling Saum' 1754 L/S. 243; begrenzt das Ackerland Rinschling.
Rin(t)schel-Formen lassen anknüpfen an mhd. rinsel n., rintzel ,rivulus'
(Lexer 2, Sp. 453); inlautendes s nach Nasal wurde zu (t)sch, unbetontes e
wurde synkopiert, später auftretendes Diminutivsuffix -(e)ling zeigt Wandel
von n > ng. (Vgl. Schlager S. 56 f.).

Gestalt und Größe wurden namengebend in: ,uff den Krumen saum'
1526/f. lOv; ,uff den khrumen saum' 1558 V. 3. - Leiberstung: ,oben uff
den Breiten saum, unden uff den Schmalen saum' 1654 L/f. lOr; ,Breit-
saum' 1866 L. Eine Grenzlinie zwischen dem Halberstunger Unteren Feld
und dem Großen Bruch heißt Schlagsaum (,uff den Schlagsaumb' 1677/f.
25 v; ,das Halberstunger untere Feld genannt ... oben auf den Schlagsaum'
1786/f. 31 r). Schlag m. ist im Sinne von Schranke, Einfriedigung zu verstehen
. - Der Rötzensaum (,in der Brunn Matt ... oben der Rözen Saum'
1786/f. 60r; ,Rötzensaum' 1867) begrenzt eine oder mehrere Rotzen, Wassergruben
zum Einlegen und Mürbemachen von Hanf und Flachs, die auf
dem Plan von 1867 als Hanfrezen ausgewiesen sind.

Lache - Flurnamen lassen sich in der Sinzheimer Überlieferung deutlich
nach ihrer Herkunft und Bedeutung unterscheiden. Lache in der Bedeutung
,Pfütze, Wasseransammlung' ist durchweg weiblichen Geschlechts
mit erhaltenem Tonvokal a. Lache in der Bedeutung ,Grenzzei-


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