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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 322
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Ernst Schneider

chen, Grenzstein' ist männlichen oder neutralen Geschlechts mit verschieden
bezeichneter Dehnung des Tonvokals. Ahd. Iah m., mhd. lache, läche-
ne f. bedeutet Einschnitt in den Grenzbaum oder -stein, Grenzzeichen'
(Lexer 1, Sp. 180f.). Bad.Wb. 3, S. 343 führt Lach(e) an, meist m., vereinzelt
f. n. Die Bedeutung ist ,Grenzstein zwischen Einzelbesitz, auch der
Gemarkung, auch Grenze des Hofs, des Feldes' (vgl. Schwäb.Wb. 4, Sp.
904 f.). Belege:

,hinder dem Loch, inn der Bünne, stoßen mit einem End uf den Lochgraben
' 1675/f. 74 v; ,auf der bürdung, hinderm lauch, einseits dem lauchgraben
' 1750/f. 20v; ,uff der Bürtung ... unden uff den Lachgraben' 1575
Il/f. 201 r; ,der Loochgraben' 1776/f. 33 r; ,Hinterm Lochgraben' 1867 -
,im breyten lache' 1479 Il/f. 67 v; ,im breitenlauch' 1510/f. 57 v; ,im breit-
ten lauch' 1575 Il/f. 164v; ,im Breittenlach' 1575 I/f. 9v; ,im Breitten-
lauch' 1615 Il/f. 21 r; ,im Breidtlooch' 1668 I/f. 13 r; ,im Breiten Lauch'
1668 Il/f. 24 v; ,im Braithenlauch oder sog. Dauben acker' 1750/f. 16v;
,am Beerweeg beym breitenlauch' 1785/f. 169 v; ,Am Breitloch' 1867 -
,im kyrlach' 1488 IV. 12.; ,auf das Kürchlach' 1575 I/f. 17 v; ,im Kirlach'
1575 Il/f. 217 v; ,im kirrlach' 1652/f. 184dv; ,im Kerrlach' 1785/f. 79v;
,In der Kirrlach' 1867. Grundwort ist Lach(e) n., amtlich f.; erstes Namenglied
ist Kirch(e), überwiegend mit Schwund von ch, vereinzelt mit Senkung
von i > e und Rundung von i > ü.

Ahd. ä wird verschieden bezeichnet. Nach den Belegen ist a am häufigsten
. Teilweise ist a in derselben Quelle zu au diphthongiert (vgl. Belege
von 1575 II, 1785). Diphthongierung von a > au ist häufig. Verdumpfung
des Langvokals a > o (oo) ist nur in wenigen Fällen eingetreten.

Herrschaftlicher Besitz heißt allgemein Herrenacker (,sog. Herren
acker' 1750/f. 4v), wird genauer angegeben in Dalbergsmatte (,uf Dalbergsmatt
' 1575 I/f. 18v) und in Junkermatte (,im Kartunger bruch ...
stossen unden uff Junckher Philips (gestrichen und ersetzt durch: Eberhardt
) von Talberg matt, oben uff den Kirchpfadt' 1575 Il/f. 192 v; ,Auf der
Junkermatt' 1867), Besitz der Herren von Dalberg. Rustmatte (,in der Rust
matten' 1526/f. 9r) kann auf Lehengut der Herren von Rust weisen, die in
Stollhofen Besitz hatten.

Bildungen mit Fron, mhd. vrön ,was dem Herrn (geistlich oder weltlich)
gehört, herrschaftlich', bezeichnen Gelände, das dem Kloster Lichtental
gehörte. Mit dem Fronhof (,Closter Lichtenthai. Hoffguth der Fröhnd hoff
genannt' 1738/f. 74 r) dieses Klosters hängen zusammen: Frongasse (,ne-
ben der Frongaß gelegen, unden uff die Zehendgass' 1668 I/f. 116r), Fronhofsacker
(,im dorff Winden gelegen, einseit neben des Fronhoffs Ackher'
1668 I/f. 81 r), Fronmatte (,uf die Frohnmatt' 1668 I/f. 101 v; ,auf der
Frohnmatt, vorhin die Winckel matt genannt' 1776/f. 34 v; ,Auf der Frohnmatt
' 1867). Bann bezeichnet Stellen, die zeitweise oder dauernd gebannt,
d. h. der allgemeinen Nutzung entzogen sind. Zu nennen ist der bei Schif-


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