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Ernst Schneider
mann' 1867 - ,Reben vorhero im grammer anjetzo im Syr Bronnen genannt
' 1738/f. 50r - ,in dem Hietzler' 1440 VIII. 3.; ,Reben im Hitzler'
1495 XI. 23.; ,im Hetzler' 1627 V. 1.; ,an dem Hüzler gelegen' 1668 I/f.
121 v; ,Reeben im Hitzler' 1738/f. 74 v; ,Am Hitzler' 1867 - ,Reben im
Holzler' 1581 XI. 18. - ,reben genannt von alter her der kamerer' 1527/f.
5 r - ,Reeben in dem Kölbel' 1775 Il/f. 59 r - ,reben heißt der meder' 1495
XI. 23.; ,Reben im Meder ... stoßt oben uff das Mäder gäßlin' 1526/f. 9r;
,Reben im Meder' 1785/f. 75 r; ,1m Metter' 1867. Auch anders genutztes
Gelände kann durch den bloßen Personennamen gekennzeichnet werden:
Lang(en)hans (,2 J. Acker im Langenhannsen' 1786/f. 38r; ,1m Langhans'
1867), Ackerland bei der Duttenhurst, Langmärtel (,1m Langmärtel' 1867),
zu Martin, Wiese bei Winden am Markbach.
Personen- oder Familiennamen verbinden sich, wie dargestellt, häufig
mit den Grundwörtern Beunde/Bünt und Garten. Auch Acker- und Grasland
werden öfter durch Personennamen näher bestimmt, so Duttenacker
(,beim Dutten Ackher' 1575 Wt 208 v; ,am Dutten Ackher' 1652/f. 184c
r; ,im Duttenackher, jezo im Khueweeg' 1668 Il/f. llv), Kromersacker
(,des Kromers Ackher zue Sinzheimb, bey dem Dattenbronnen' 1675/f.
74 r; ,im Kirlach, vorhin des Crommers Acker genannt' 1776/f. 31 v), Kun-
zenäckerle (1867), bei Winden, Siegenacker (,im Sigenackher' 1654/f.
402 v), vgl. Siegen-halde, -matte. Grasland wird durch Matte bezeichnet,
nicht nur in der Namengebung, auch als Gattungswort. Sinzheim zählt zum
Matte-Area\. Durch Personennamen näher bestimmt ist Matte in Bergermatte
(,in der Bergermatt' 1775 I/S. 12; ,In der Bergermatt' 1867), im Bereich
Vormberg, Luxenmatte (,die Luxenmatt genannt' 1668 I/f. 121 v),
zum Personennamen Lukas, Sieg(en)matte (,uff sigenmatt' 1479 Il/f. 65 r;
,uff die Sigematt' 1575 Il/f. 211 r; ,In der Siegmatt' 1867), bei Ebenung,
zum Personennamen Si(e)g(en), Zeubers-fZeunersmatte (,uff Zeubers
matt' 1479 Il/f. 65 v; ,uff den Zeuners matten' 1575 Il/f. 213 v; ,in den
Zeuners Matten' 1615 Il/f. 16 r), Zofersmatte (,uff der Zofersmatt' 1510/f.
64 r; ,uff der Zöfers matten' 1575 Il/f. 204 v).
Angefügt werden weitere Namenbeispiele mit anderen Grundwörtern:
Fremersberg, Anknüpfung an den Personennamen Fregin-mär möglich
(Bad.Wb. 2, S. 237), Mannenberg, zum Personennamen Manno, Bernhardsbrunnen
, Scherersfurt, Heilmannshurst neben Heilmannslache, Rach-
mannssee, Hettlersweiher. Geigersbühl, amtlicher Name, ist ein bemerkenswertes
Beispiel für die Bedeutung historischer Namenformen zur Namendeutung
. Zunächst die Belege: ,reben gelegen im gyr buhel' 1453 IV.
25.; ,am Girbuhel' 1479 D/f. 55 v; ,am gyerbühel' 1575 D/f. 181 r; ,im Ge-
yr büeheir 1575 I/f. 15 v; ,am Gürbühel' 1654/f. 327 r; ,im Gürbühl'
1720/f. 92 v; ,Reben am GeigerbühP 1785/f. 71 r; ,Am Geigersbühl' 1867.
Dieses Gelände war bereits im 15. Jahrhundert Rebbaugebiet. Grundwort
ist Bühl, ahd. buhil, mhd. bühel m. ,Hügel, Erhebung', öfter vorkommend.
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