Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 337
(PDF, 145 MB)
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Neue Erkenntnisse über Jen südlichen Grenzverlauf der Ettenheimer Waldmark von „926"

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ten topographischen Bezeichnungen zu lokalisieren, Gewann-, Sied-
lungs- und Eigennamen sprachwissenschaftlich zu analysieren und zu
interpretieren.

Auf Mutmaßungen ist Kewitz jedoch bei der Beschreibung des Grenzverlaufs
auf der Wasserscheide zwischen dem Unditz- und Bleichtal angewiesen
.

Die „via Sneite", der Grenzweg, der über den Dreispitz, das Herbolz-
heimer Höfle zum Streitberg und Hünersedel verläuft, „muss zwischen
Streitberg und Hünersedel nach Osten ausgebogen sein", so die Vermutung
des Autors.

Weder gelingt es Kewitz, den flachen Höhenrücken „Streitberg" als
„Stephanes virst" zu deuten, noch kann er die genaue Lage der Grenzmarke
„ Wezzistein" nachweisen.

Vom „Stephanes virst" zum „Wezzistein" und „Stoufinberc"

Wie schon Josef Rest4 sucht auch Kewitz den „Stephanes virst" im Bereich
des Streitbergs. Jedoch auf der Streitberganhöhe gibt es keinen „First", keine
steile Bergkuppe. Der „Stephanes virst" ist vielmehr mit dem 467m
hohen „Hohe First" auf der Gemarkung Herbolzheim zu identifizieren.

Die Grenzlinie verlässt die „via Sneite" in Höhe des heutigen Herbolz-
heimer Höfles, führt über den „Hohe First", hinunter zum „ Wezzistein", zu
dem heutigen Forsthaus „Muckental" auf der Wetzsteinmatte.

Nach dem Rotulus Sanpetrinus (Freib. Diöz. Arch. 14, 1882) besaß das
auf dem Schwarzwald gelegene Kloster St. Peter Anfang des 12. Jahrhunderts
im Bleichtal, „apud Bleicha ac Wezzisteina", ein Hofgut.

Von dieser Grenzmarke „Wezzistein", dem Eckpunkt der Ettenheimer
Waldmark unten im Bleichtal, verläuft die Grenze der Bleich entlang, verlässt
am Talschluss den Flusslauf und zieht in gerader Richtung hinauf
zum „Hirschhörnle".

Dieses markante Sandstein-Felsmassiv ist mit mehreren Kreuzen markiert
. Bemerkenswert ist die Gruppierung von drei (Krücken-)Kreuzen an
einem Felsblock, die sich als Dreiergruppe auf Sandsteinfindlingen auf
dem gesamten Bergrücken entlang der Gemarkung Kenzingen/Waldge-
markung Streitberg bis hinauf zu dem Dreimärker Schweighausen/Streit-
berg/Kenzingen von 1582 mehrfach wiederholt.

Von diesem Dreimärker zieht sich dann die Markgrenze weiter hinauf
auf den 507 m hohen Raubühl. Dokumentiert wird dieser Grenzverlauf
über den Raubühl wieder durch Findlinge mit drei (Krücken-)Kreuzen.

Vom Raubühl, den einst eine Klosterburg dominierte und noch im 16.
Jahrhundert als „Burgberg" bezeichnet wird, zieht die Grenzmarklinie
dann hinauf zum „Stoufinberc"', zum Hünersedel.


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