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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 393
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Zur Geschichte der Lahrer Nachrichter und Wasenmeisterei

393

Im September 1728 wendete er sich erneut an die Herrschaft und erklärte
, dass er für das Jahr 1726 Heu und Holz erhalten hätte, für das Jahr 1727
nur das Holz und für das Jahr 1728 vom Landschreiber Meyer und Oberförster
Guth auf seine Anfrage erklärt bekommen habe, dass sie ihm nichts
geben würden, er möge sich an die Herrschaft wenden. Er bat die Herrschaft
„gnädigst zu willfahren und an den Landschreiber den hinlänglichen
Befehl ergehen zu lassen", ihm das ausstehende Heu und Holz nachzuliefern
.35

Landschreiber Meyer gab am 4. Februar 1734 erneut einen Bericht über
den Stand der Lahrer Scharfrichter- und Wasenmeisterei ab. Er berichtete,
dass der derzeitige Erbbeständer Heidenreich und seine Frau ein liederlichen
Leben führen und dadurch zahlungsunfähig geworden sind. Seit drei
Jahren würden die Abgaben nicht mehr entrichtet. Vor einigen Tagen hätte
sich der Markgräflich-Baden-Durlacher Scharfrichter der Herrschaft Hacklberg
aus Teningen gemeldet und mitgeteilt, dass sein zeitlich festgelegtes
Amt ausgelaufen sei und er das Amt in Lahr als Erbbestand übernehmen
würde. Er sei bereit, die Abgabe an den Lehensherrn sofort mit 200 Gulden
samt den 15 Gulden Cammertax und die jährliche Abgabe von 10 Gulden
zu übernehmen. Er ist auch bereit, dem bisherigen Erbbeständer die bereits
hinterlegten 100 Gulden zurückzuzahlen und den rückständigen Erbzins
sofort abzutragen. Meyer merkt an, dass man dem Bewerber ein gutes
„attestati" ausstellen könnte und dass er außerdem sehr vermögend sei.
Meyer schlägt der Herrschaft vor, Johann Georg Frank das Scharfrichterund
Wasenmeistersamt zu übergeben und ihm den Erblehenbrief sofort
auszustellen.36

Im Jahr 1728 starb Graf Friedrich Ludwig aus der Linie Nassau-Saarbrücken
und die Herrschaft Lahr fiel an die Linie Nassau-Usingen. Vorläufig
wurde Lahr von seiner Witwe Charlotte Amalie regiert. In ihrem Namen
wurde der Erblehenbrief für Johann Georg Frank am 18. Februar in
Usingen ausgestellt und unterschrieben:

Von Gottes Gnaden Wir Charlotte Amalie

Verwittibt und gebohrne Fürstin zu Nassau, Gräffin zu Saarbrücken,
Saarwerden, Katzenelnbogen, Vianden und Dietz, Frau zu Lahr, Wißbaden,
Idstein und Beilstein

Vormünderin und Regentin

Thun hiemit kund und bekennen, Nach deme der bißherige Erbbeständer
der Scharfrichter und Wasenmeister Ambts Unserer Herrschaft Lahr
und eingehl. Orten Georg Friedrich Heydenreich in so große Schuldenlast
eingerathen, daß wegen seines Vermögens ein rechtlicher Concursus Cre-
ditorum entstanden, und Er Erbbeständer nicht nur den jährlichen Cano-
nen von 3 en Jahren her ohnabgetragen stehen lassen; sondern auch son-
sten allenthalben ersagten Erblehens sich gantz unfähig und von Selbsten


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