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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 459
(PDF, 145 MB)
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Faszinosum, Filou und Forschungsobjekt: Das erstaunliche Leben des Hellsehers Ludwig Kahn 459

gen verschlossen: Es liegen bislang keine Selbstaussagen, keine nachträglichen
Bekenntnisse und generell so gut wie keine persönlichen Quellen
vor, außer einem einzigen, unspektakulären Kartengruß an die Verwandtschaft
in Offenburg.

Nicht nur dort, in seiner Heimatstadt, hat man den einst berühmt gewordenen
Sohn des Weinhändlers Moritz Kahn, den Mann, „der las, ohne zu
sehen", bald vergessen.

Anmerkungen

1 Ortenauer Rundschau vom 1.3.1953. Ich danke Martin Ruch/Offenburg für seinen Hinweis
auf diese Quelle

2 Der Offenburger Artikelschreiber scheint teilweise unwahren Gerüchten gefolgt zu
sein. So wird in den Quellen an keiner Stelle von einer Reise nach Russland berichtet.
Möglicherweise mischten sich Elemente aus dem Leben des berühmten schottischen
Mediums Daniel Dunglas Home (1833-1886), der sich tatsächlich in Russland aufgehalten
hatte, in die Berichterstattung ein

3 Vgl. zu diesem weiten Feld etwa Lutz Müller, Para, Psi und Pseudo, Parapsychologie
und die Wissenschaft von der Täuschung, Berlin-Frankfurt/M.-Wien 1980 sowie
neuerdings Peter Lamont/Richard Wiseman, Magic in Theory. An introduction to the
theoretical and psychological elements of conjuring, Hatfield 1999 und George P.
Hansen, The Trickster and the Paranormal, Philadelphia 2001

4 Zu Moritz Kahn (1834-1894) und Sophie Kahn, geb. Stein (1842-1901) vgl. Samuel
Dzialoszynski/Martin Ruch, Der gute Ort. Der jüdische Friedhof in Offenburg, Offenburg
2000, 60, sowie zur Offenburger Familie Kahn/Cohn: Martin Ruch, Familie
Cohn. Tagebücher, Briefe, Gedichte einer jüdischen Familie aus Offenburg, Offenburg
1992, bes. 25-36

5 Vgl. Gisela Stoffel, Der jüdische Friedhof in Diersburg, in: Diersburg. Die Geschichte
einer jüdischen Landgemeinde 1738-1940, hrsg. vom Historischen Verein Mittelbaden
/Mitgliedergruppe Hohberg, Haigerloch 2000, 169-186, hier: 184 f.

6 Vgl. Axel Scheurig, Diersburger Juden als Gründer der jüdischen Gemeinde Offenburg
, in: ebd. 72-77, hier: 74; Otto Kähni, Geschichte der Offenburger Judengemeinde,
in: Die Ottenau 49 (1969) 80-114, hier: 91

7 Die folgenden biografischen Angaben stützen sich neben den unten genannten Gutachten
auf ein vierseitiges Aussageprotokoll Ludwig Kahns im Rahmen seines Prozesses
im Jahr 1909, enthalten in: Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene
Freiburg, Archiv: 10/4/Hellsehen/Einzelne Hellseher/Fallakten Ludwig Kahn
(im Folgenden: IGPP-Archiv, Fallakten Kahn). Mit diesem Protokoll liegt die einzige
Selbstaussage Ludwig Kahns vor, und auch diese nur in der Version des Gerichtsschreibers
. Es handelt sich um Unterlagen, die sich der Potsdamer Jurist Albert Hell-
wig (1880-1951) allem Anschein nach für sein Buch „Die Bedeutung des kriminellen
Aberglaubens für die gerichtliche Medizin" von 1919 besorgt hatte und die sich nun in
seinem Nachlass befinden (IGPP-Archiv 10/4). Diese Überlieferung ist umso bedeutender
, als sich die offiziellen Gerichtsakten nicht mehr auffinden lassen (Auskunft
Generallandesarchiv Karlsruhe vom 12.9.2001)

8 IGPP-Archiv, 10/4, Fallakten Kahn: Medizinisches Gutachen Neumann vom 31.7.1908
(13 Bl.)


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