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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 460
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Uwe Schellinger

9 Zu dem aus einer Ortschaft in der Nähe von Posen stammenden Bert Reese, eigentlich
Berthold Rieß (1851-1926), vgl. Max Dessoir, Vom Jenseits der Seele, Stuttgart31919
('1917), 127-134 („Moderne Hellseher"), sowie mit anderer Ansicht Charles Richet.
Notre sixieme sens, Paris o.O. [wahrscheinlich 1928], 141 f; zusammenfassend J. Gordon
Melton, Encyclopedia of Occultism and Parapsychology II, 52001 (' 1978) 1295 f.
„Professor Reese" hatte in den Jahrzehnten vor der Jahrhundertwende in den USA einen
großen Bekanntheitsgrad erlangt und u.a. für die Firma Rockefeiler gearbeitet sowie
zusammen mit Thomas A. Edison experimentiert. Man habe Reese einst, so Dessoir
, „für seinen Schädel [...] 80 000 Dollar geboten". (Dessoir, Vom Jenseits der Seele
128)

10 Es tauchen bei Kahn später Variationen dieses Künstlernamens auf: „Akedar"; „Akly-
dar"; „Akldar". Laut Kahn handelte es sich dabei um einen „indischen Namen", der
„wissender Mann" bedeute

11 IGPP-Archiv, 10/4, Fallakten Kahn: Aussageprotokoll Ludwig Kahn (4 Bl.)

12 „Teilzettel für Ludwig Kahn" des Notariats Offenburg vom 14. Juni 1895, in: Privatsammlung
Karl & Renate Kahn/Dallas, USA (Kopien im IGPP-Archiv)

13 „Vorladung des Amtsgerichts Offenburg vom 2. Juli 1895", in: ebd.

14 IGPP-Archiv, 10/4, Fallakten Ludwig Kahn: Aussageprotokoll Ludwig Kahn

15 Ebd.: Gutachten Neumann. Kahn selbst beteuerte: „Ich verstand nie mit dem Geld umzugehen
, lebte meiner feinen Klientel entsprechend, auf grösstem Fuss, verlor grosse
Summen durch Spielen und Wetten und war sehr freigiebig gegen Bedürftige." Ebd.:
Aussageprotokoll Ludwig Kahn

16 Für das Folgende vgl. v.a. die Urteilsbegründung in der „Sache Kahn" (17 Bl.) vom
25.2.1909, in: ebd.

17 Allerdings hatte man mit psychiatrischen Untersuchungen von vermeintlichen „Medien
" oder paranormal begabten Personen im Rahmen von Gerichtsprozessen in dieser
Zeit noch keine große Erfahrung. Bekannt geworden ist der Fall des Mediums Anna
Rothe (1850-1907), die man 1902 wegen Betrugs angeklagt hatte und die im Zusammenhang
mit dem Prozess in der Psychiatrie der Berliner „Charite" untersucht
wurde. Vgl. den daraus resultierenden Beitrag des Gutachters Richard Henneberg. Zur
forensisch-psychiatrischen Beurtheilung spiritistischer Medien, in: Archiv für Psychiatrie
und Nervenkrankheiten 37 (1903) 673-723. Anna Rothe wurde im März 1903
wegen Betrugs in über 40 Fällen zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt. Vgl. auch Albert
von Schrenck-Notzings Referat „Der Prozess der Bombastuswerke und andere Beiträge
zur forensischen Beurtheilung spiritistischer Medien" bei der Sitzung der „Psychologischen
Gesellschaft zu München" am 15.10.1910, in: Zeitschrift für Psychotherapie
und medizinische Psychologie 3 (1911) 239-241. Schrenck-Notzing betonte: „Ueber-
haupt hat die forensische Beurtheilung grosse Schwierigkeiten, da die Mehrzahl solcher
Medien pathologisch ist; es handelt sich meistens um Hysterische" (ebd. 240). Ich
entnehme die Informationen und den Hinweis auf diese Publikationen einem unveröffentlichten
Manuskript: Barbara Wolf-Braun, Zur Geschichte der Parapsychologie in
der Weimarer Republik: Deutungen des Mediumismus (Bonn 2001) (IGPP-Projekt
Nr. 48 1901)

18 Zur wissenschaftlichen Parapsychologie in Deutschland siehe im Überblick Eberhard
Bauer, Periods of Historical Development of Parapsychology in Germany - an Over-
view, in: The Parapsychological Association. Proceedings and Presented Papers of the
Annual Convention 34 (1991) 8-34; für die Zeit zwischen 1890 und 1933 ausführlicher
Corinna Treitel, Avatars of the Soul: Cultures of Science, Medicine, and the Oc-
cult in Modern Germany, Diss. Cambridge, Mass. 1999 sowie (die Institutionalisierung


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