Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 491
(PDF, 145 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2002/0491
Die israelitische Gemeinde in Lichtenau im 19. Jahrhundert

491

Rituelles Bad, STAF K 356/1 Nr. 2

lag in den Händen des Zimmermanns Feßler, die religionsgesetzliche Aufsicht
bei dem Bezirksrabbiner Willstätter von Rastatt.

Auch 1854 schien dem Synagogenrat die Notwendigkeit eines Neubaus
nicht ganz einzuleuchten, aber das Physikat des Bezirksamtes verstärkte
seine Vorwürfe und nannte das alte Bad „eine unterirdische, finstere und
schauerliche Spelunk", die gesundheitsschädlich sei. Der Baderaum sei so
finster, dass man nicht sehen kann, „ob das (Wasser) hell oder unrein ist".
Möglicherweise hatten die jüdischen Frauen eine Anhänglichkeit an das
alte Bad entwickelt und wollten die vertrauten Räume nicht aufgeben.
Trotzdem kam der Beschluss zu einem Neubau zustande.

Zum Verständnis des rituellen Bades sei noch angefügt, dass die jüdischen
Frauen bald nach ihrer Menstruation ein Reinigungsbad nehmen
sollten. Das Wasser wurde nicht erwärmt. Der Behälter glich mehr einer
Sitzbadewanne, wie es aus dem Lageplan hervorzugehen scheint (untere
Hälfte einer Hohlkugel).

Im Jahre 1903 verkaufte die israelitische Gemeinde das Badhaus an den
Anlieger Ludwig Uibel (1868-1945), der es später abriss, um einem Neubau
Platz zu machen (1912/13). Einige quadratmetergroße Sandsteinplatten
verwendete er, um die Hoffläche zu belegen. Diesen Zweck erfüllen sie


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2002/0491