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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 503
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Die israelitische Gemeinde in Lichtenau im 19. Jahrhundert

503

Brustbild von Lazarus Lehmann,
aufgenommen 1919. Teil eines
Klassenbildes (siehe: „Heimatgruß
2001" des Heimatvereins
Lichtenau).
In der linken oberen Ecke ist
Wilhelm Fischer zu sehen. Er ist
1942 in Russland gefallen.
Am unteren Rand: Haaransatz
mit Schleife von Berta Roos

wurde er in Wenkheim (Amt Tauberbischofsheim) am 18.1.1841. Vielleicht
schon in den 1860er Jahren, sicher aber im nächsten Jahrzehnt kam
er nach Lichtenau. Noch in den 1870er Jahren hatte der Vater des Verfassers
(geboren 1868) ihn als Lehrer an der Volksschule. Er soll aber nach
der Aussage besagten Vaters schon vorher in Lichtenau als Religionslehrer
der israelitischen Schüler tätig gewesen sein. Sicher ist ihm dann durch das
Simultanschulgesetz (Gesetz vom 18. Sept. 1876) die Übernahme in den
badischen Schuldienst ermöglicht worden. Der Vater des Verfassers hatte
von seiner Tätigkeit als Lehrer nur Gutes zu berichten. So verging ein Jahrzehnt
um das andere.

Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs beendete eine lange Friedenszeit.
Die jungen Lehrer wurden an die Front gerufen und mussten ihre Schule
verlassen. Da waren viele Klassen ohne ihren Lehrer. In ihrer Not appellierte
die Unterrichtsbehörde an die pensionierten Lehrer, sie möchten,
wenn es ihr Zustand gestatte, die Lehrtätigkeit wieder aufnehmen. Es war
ein Zeichen außergewöhnlichen Pflichtbewusstseins, dass Lazarus Lehmann
diesem Notruf folgte und seine Tätigkeit an der Lichtenauer Volksschule
wieder aufnahm. So hatte ihn der Verfasser im Schuljahr 1917-18
in der ersten Klasse und im Schuljahr 1919-20 in der ersten Hälfte der
dritten Klasse als Klassenlehrer. Im Jahre 1919 entstand auch das Klassenbild
, auf dem der weißbärtige Lehrer zu sehen ist. Es war eine bewundernswerte
Leistung dieses Mannes mit 78(!) Jahren 25 Drittklässler bei


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