Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 509
(PDF, 145 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2002/0509
Der Offenburger Künstler Oscar Haberer (1867-1932):

509

nes Mannes zu geben, zeigt die Berliner Galerie Casper ab 20. Febr. die
z.Zt. verfügbaren, sowie die zum Teil aus städtischen und Privatbesitz
stammenden Ölgemälde und Intarsien, von denen verschiedene im Amsterdamer
Museum und in dem Museum in Harlem lebhaftes Aufsehen erregt
haben. Falls Sie aus diesem Anlaß einiges über meinen Mann bringen wollen
, so stelle ich Ihnen seinen Lebenslauf von H. E. Busse aus der Neuen
Badischen Landeszeitung zur Verfügung, aus dem Sie alles nähere ersehen.
Für Zusendung eines Belegexemplars wäre ich Ihnen sehr dankbar. Mit
vorz. Hochachtung Frau Ilse Haberer, Berlin-Wilm., Güntzelstr. 23 II Portal
1"

Haberer hatte in seiner bescheidenen Art im Brief an Geck darauf verzichtet
, seine Lebensstationen und künstlerischen Erfolge im Einzelnen
aufzuführen. Es muss also nachgeholt werden, soweit es noch zu recherchieren
ist, damit die Biographie vervollständigt wird für zukünftige Lexika
-Artikel.

Um 1910 lebte Haberer noch in Amsterdam. Im selben Jahr erhielt er
auf der Weltausstellung in Brüssel als einziger Deutscher eine große Goldene
Medaille. Und in einer angesehenen Zeitschrift erschien ein lobender
Beitrag über ihn:

„Haberer zog es vor, als freier Künstler seinem Schaffensdrang seinen
Lauf zu lassen. Er besuchte Wien, Frankfurt a.M., Berlin und Straßburg
und rang sich mühsam mit Entwürfen für alle möglichen Industrien durch.
Drei Jahre hat er dann für eine Porzellanfabrik gezeichnet, um endlich
nach Holland wandern zu können, wo er sich seiner neuen Kunstrichtung,
der Intarsia, widmete."9

Dann muss er aber, und zwar noch vor dem Ersten Weltkrieg, nach Berlin
gezogen sein, denn im Einwohnerbuch von Wilmersdorf des Jahres
1914 steht: „Haberer, Oscar, Kunstmaler und Zeichner für Kunstgewerbe,
W 15, Pariser Str. 52 I, Atelier W 30 Neue Winterfeldtstr. 7 IV". Und nach
dem Krieg, 1919, hat Haberer jene Wohnung bezogen, in der er dann 1932
die Augen für immer schließen wird: „Haberer, Oscar, Kunstmaler und
Lehrer, Wilmersdorf, Güntzelstr. 23 2. Port. I, Atelier W 30 Neue Winterfeldtstr
. 7 IV". 1924 wird er im Straßenteil auch als Mieter mit Telefon genannt
(von den 18 Mietparteien besitzen 5 ein Telefon).10

1922 erschien wieder ein Bericht über ihn: „Ein jüdischer Künstler.
Oscar Haberer ist am 16.2.1867 in Offenburg (Baden) geboren. (...) In
Metz entstand auch sein Gemälde ,Moses', das die dortige Bne Briß-Loge
angekauft hat. Später war Oscar Haberer als künstlerischer Leiter und Berater
in der Schwarzwaldgegend tätig und viele der beliebten und geschmackvollen
Schwarzwaldmajoliken entstammen der schöpferischen
Hand des Künstlers. In Holland wurden seine Werke in verschiedenen


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2002/0509