Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 528
(PDF, 145 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2002/0528
528

Uwe Schellinger

27 Vgl. Kromer, Joachim: Bad Soden im Taunus, Leben aus den Quellen, Frankfurt/M.
1990, 337-353. Die Gründung des Hauses in Bad Soden ging ebenfalls maßgeblich auf
Michael Moses Mainz zurück. Interessanterweise gab es Ende 1938 auf Druck der
Nationalsozialisten Pläne, die Anstalt in Bad Soden nach Nordrach zu verlegen

28 Dr. Max Isserlin war in Bad Soden eine bedeutende Persönlichkeit und unter anderem
Vorsitzender der dortigen jüdischen Gemeinde. 1938 musste er die Zerstörung der Anstalt
in Bad Soden erleben; er selbst wurde aus der Stadt vertrieben. Später konnte
Isserlin zusammen mit seinem Sohn und seiner Frau nach England auswandern, wo
er sich in Manchester niederließ. Vgl. Arnsberg. Paul: Die jüdischen Gemeinden in
Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn II, Frankfurt 1971, 256-259 bzw. Kromer,
Bad Soden 344 f. und 350

29 Institut für Stadtgeschichte Frankfurt/M.: Stiftungsabteilung Nr. 402, fol. 128

30 Lottmann, Herbert R.: Return of the Rothschilds. The Great Banking Dynasty through
two turbulent centuries, London-New York 1995, 92

31 Die Aufbauarbeit von Edmond de Rothschild in Palästina ist in letzter Zeit intensiv erforscht
worden und wird eingehend beschrieben bei: Ran Aaronsohn, Rothschild und
early Jewish Colonization in Palestine, Lanham-Boulder-New York 2000

32 Wilson: Die Rothschild-Dynastie (wie Anm. 7) 361

33 Vgl. Freimann: Zur Erinnerung an Baronin Adelheid von Rothschild S.A. (wie Anm.
10)

34 So sollen der überwiegende Teil der Hausbibliothek verbrannt sowie die medizinischen
und wissenschaftlichen Werke des Arztes in die Lebensborn-Zentrale nach München
gebracht worden sein. Vgl. Gemeindearchiv Nordrach, Nachträge/3057

35 Die Geschichte des Nordracher Lebensborn-Heimes ist noch nicht eingehender untersucht
worden. Vgl. allgemein Lilienthal, Georg: Der „Lebensborn e.V.". Ein Instrument
nationalsozialistischer Rassenpolitik, Stuttgart-New York 1985 sowie Schmitz-
Köster, Dorothee: „Deutsche Mutter, bist du bereit ..." Alltag im Lebensborn, Berlin
1997. Signifikant für das wenig beachtete Nordracher Heim ist die Bemerkung der Autorin
, dass ihr „über [... ] Stil und Ausstattung" des im November 1942 eröffneten Hauses
„nichts bekannt ist" (ebd. 71)

36 Wilson: Rothschild-Dynastie (wie Anm. 7), 489

37 Es ist zu betonen, dass in Nordrach keine eigene jüdische Gemeinde (kehilla) bestand.
Die Ärzte und das Pflegepersonal waren hingegen polizeilich gemeldet. Als einziger
Jude, der nicht unmittelbar im Zusammenhang mit der Rothschild-Anstalt in Nordrach
lebte, wird man den Fotografen Wolfgang (Schmul-Wolf) Borowitzki (geb. 1892 in
Krementschuk/Russland) anzusehen haben. Der unverheiratete Borowitzki war schon
im Jahr 1917 als junger Mann von Straßburg nach Nordrach gezogen. Er wohnte in einer
„bescheidenen Mietswohnung" (damals Haus Nr. 45) und unterhielt in Nordrach
ein Fotoatelier, in dem er vor allem Vergrößerungen, Plaketten und Postkarten erstellte.
Offenbar hatte er auch Mitarbeiter/-innen angestellt, die für ihn in der Umgegend Aufträge
einholten: 1938 ist von fünf Angestellten die Rede. Wolfgang Borowitzki wurde
nach dem Novemberpogrom 1938 abtransportiert. 1939 musste er sein Geschäft aufgeben
. Umfangreiche Bestände seines Ateliers (ca. 20000 Ansichtskarten und ca. 1500
Druckvorlagen) wurden daraufhin von der Offenburger Firma Photo Grimm zu einem
Preis von 1000 RM „arisiert". Anscheinend konnte Borowitzki daraufhin auswandern,
über sein weiteres Schicksal ist noch nichts bekannt. Zu Borowitzki vgl. Gemeindc-
archiv Nordrach VI/1/941; V/2/861; XI/2/1813; XV/2107: Generallandesarchiv Karlsruhe
505/202


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2002/0528