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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 532
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Ludwig Uibel

Uferrand, bewegten und mit einer langen „Leine" mit dem Kahn verbunden
waren. Südlich von Schröck war die Strömung so stark und der Leinpfad
so schlecht, dass die Pferde durch Männer ersetzt wurden. (Vergleiche
Wolgaschiffer!, die Zugkraft eines Pferdes musste durch 7-8 Männer ersetzt
werden.) Die Angaben über ihre Zahl gehen von 56 (Gothein) bis 80
(Eckert). Diese Männer mussten teilweise bis zu den Hüften im Wasser gehen
(bei Einmündungen von Altrheinarmen). Entsprechend gut war die
Entlohnung und die Verpflegung.

Als Lohn erhielt ein Zieher für die Strecke Schröck-Straßburg 17 Gulden
. Dazu kam eine reichliche Verpflegung mit vier Mahlzeiten am Tag.
Ein Gewährsmann spricht davon, dass in Schröck allein als Getränke 2500
Flaschen Wein an Bord genommen wurden. Bei günstigem Wind (Segel!)
hatte die Mannschaft Glück. Da war man schon in acht Tagen am Ziel. Bei
widrigem Wind konnte die Tour nach Straßburg 14 Tage dauern.1

Schleppversuche mit dem „Herkules"

Obwohl der Seeländer mit seiner Probefahrt nur halb überzeugte, beschloss
die niederländische Gesellschaft auf Drängen der Kölner den Bau eines
kräftigen Schleppdampfers mit 100 PS, der als „Herkules" überzeugen
sollte. Das neue Schleppschiff zog auch im Februar 1825 bei furchtbarem
Schneesturm die Kähne von Rotterdam bis zur deutschen Grenze. Obwohl
der „Herkules" nicht versagt hatte, kündigten die Besitzer der geschleppten
Kähne im Mai 1825 wieder.

Doch diesem Rückschlag erfolgte im Juli 1825 wieder ein neuer Impuls:
Der preußische König und der preußische Generalpostmeister sprachen
sich für die Dampfschifffahrt aus.1

Das Jahr 1825, das Gründungsjahr der Dampfschifffahrtsgesellschaften

Schon im Januar 1825 hatte der vorwärts drängende Geist des Kölners Sul-
piz Boisseree in einer Sitzung die Idee entwickelt, die in den nachfolgenden
Jahren der Rheindampfschifffahrt zum Durchbruch verhalf: In den
Zentren der Rheinschifffahrt wie in Köln oder Mainz sollten territoriale
Schifffahrtsgesellschaften gegründet werden, die durch gegenseitige Beteiligung
und enge Zusammenarbeit den Erfolg herbeiführen könnten. Die
Gesellschaften sollten sich auf bestimmte Rheinstrecken beschränken. So
wie die Holländer die Strecke Rotterdam- bzw. Antwerpen nach Köln bedienten
, sollten die Kölner nur den Mittelrhein (Köln-Mainz) und die
Mainzer nur den Oberrhein und den Main befahren.

Mit dem Beginn des Jahres 1825 begann also die Saat der regionalen
Dampfschifffahrt zu sprießen: Im Januar erhielt ein bayerischer Unternehmer
vom König von Bayern die Konzession, die Strecke von Ludwig-


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