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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 563
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Der Rheineinbruch von 1813 bei Graueisbaum

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tungen lässt sich eher wieder neues Land finden als bei 20. Da wird der
Zwischenfall zur Katastrophe und im Laufe der Jahrhunderte mussten die
Grauelsbaumer mehrere solche Katastrophen überstehen.

Mit Dämmen und Faschinenbauten versuchten die Rheingemeinden die
Schäden abzuwenden oder zu reparieren. Der Rhein war aber letzten Endes
immer der Stärkere. Seit 1806 war das ganze rechte Rheinufer von Weil bis
Mannheim im Großherzogtum Baden vereinigt. Für den Rheinbau im Bereich
des Bezirksamts Rheinbischofsheim war der Rheinbauingenieur Bei-
senherz verantwortlich. Zuständig für den gesamten Straßen-, Brücken-
und Wasserbau war Major Tulla.

Im Jahr 1811 berichtet Ing. Beisenherz, dass der Rhein schon seit drei
Jahren seine Richtung auf das Rheinufer bei Graueisbaum richte und drohe
, „das ohnehin wenige Feld der Gemeinde wegzureisen". Die Gemeinde
bittet um Hilfe gegen den Rhein, „der ihr Weniges zu verschlingen drohe.
Dem gefräßigen Strom sollte durch einen soliden Bau Schranken gesetzt
werden". Durch bloßes Abwarten würde dem Rhein immer mehr Terrain
geopfert.

Ing. Beisenherz erhielt den Auftrag, bei Graueisbaum einen Dammbau
vorzubereiten. Amtsschultheiß Götz, der letzte Amtsschultheiß von Lichtenau
, setzte deshalb eine Versteigerung an, zu deren Teilnahme zehn Gemeinden
im Umkreis von Graueisbaum eingeladen waren. Die Gesamtlänge
des geplanten Dammes sollte 324 Meter (1080 Fuß) betragen. Diese
Länge wurde in 18 Lose mit einer Länge von jeweils 18 Metern abgeteilt.
Diese Lose sollten einzeln versteigert werden. Die Versteigerung fand am
20. April 1811 statt. Die Zuschläge erhielten neun Lichtenauer, acht Grauelsbaumer
und ein Ulmer. Die Kosten lagen pro Los zwischen 56 und 78
Gulden. Der Gesamtbetrag des Voranschlags kam auf 1194 Gulden.

Am 11. Mai 1811 wurde der fragliche Dammbau genehmigt. Da inzwischen
der Damm auf der Ulmer und Grefferner Gemarkung gebrochen


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