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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 568
(PDF, 145 MB)
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568

Ludwig Uibel

Es erhielten:

1) Michael Zimmer (3 Personen): 5 Sester 5 Massel Korn, 40 Sester Kartoffel
.

2) Christian Ludwig, Witwe (6 Personen): dieselbe Mengen wie Michael
Zimmer.

3) Matthias Ludwig, Gerichtsschöffe (10 Personen): 5 Sester 5 Mässel
Korn, 60 Sester Kartoffel.

4) Friedrich Hansel, Witwe (1 Person): 2 Sester 6 Mässel Korn, 20 Sester
Kartoffel.

Der Verteilungsmodus ist schwer zu begreifen. So erhielt Nr. 1 soviel wie
Nr. 2 bei halber Personenzahl. Nr. 4 kommt als Einzelperson ganz gut weg.
Ohne genaue Kenntnis der Familienverhältnisse lassen sich die Zahlen
nicht beurteilen.

Am Tage nach der Verteilung bedankt sich Stabhalter Hänsel brieflich
beim Oberamt Rheinbischofsheim. Wegen des zeitgemäßen Stils sei dieser
Brief wörtlich wiedergegeben:

„8. Oktober 1813 ... für die erwiesene Wohltat dankt er und seine Mitbürger
...er dankt Hochwürden dem Amtmann herzlich und wünscht ihm
Gesundheit bis in die späteste Zeit ... und verbleibt als gehorsamster,
untertänigster Diener

Stabhalter David Hänsel."

Nachdem das Ernährungsproblem für die kommenden Monate gelöst war,
erhob sich die Frage der Unterkünfte. Die staatlichen Stellen neigten dazu,
die Grauelsbaumer Familien in ihren Notquartieren in Lichtenau den Winter
über wohnen zu lassen. Man glaubte ihnen nicht zumuten zu können, in
die nassen und verschlammten Häuser zurückzukehren. Die Grauelsbaumer
lösten das Problem in der festen Hoffnung, mit eigener Kraft die
Schwierigkeiten meistern zu können. Sie kehrten so bald als möglich heim,
säuberten und trockneten die Wohnräume und richteten sich wieder häuslich
ein. Der Lichtenauer Pfarrer Schoch wurde vom Bezirksamt Rheinbischofsheim
gebeten, ihm mitzuteilen, ob er es für richtig hält, die Grauelsbaumer
den Winter über in den Nachbarorten unterzubringen. Pfarrer
Schoch, beeindruckt von dem Willen der meisten Grauelsbaumer, so bald
als möglich in ihre Häuser zurückzukehren, begrüßte die schnelle Heimkehr
. Er schreibt: „Die Einwohner schätzen ihre Lage richtig ein und wünschen
nichts sehnlicher, als die Herstellung des Rheindamms. Allein ihr
Wohnen am Wasser bietet ihnen mancherlei Vorteile (Fischen, Goldwaschen
, Rheinschiffahrt), die sie an anderen Orten nicht hätten. Deshalb
werden sie schwer zu bewegen sein, Graueisbaum zu verlassen, wenn nicht
größte Not sie zwingt. Natürlich sitzen die armen Leute bei dem derzeit!-


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