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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 596
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Dieter Kauß

und Janker, mit Lederhose und einer blitzenden Schrotaxt über der Schulter
. Hat so Josef Bildstein in den Wäldern um die Moos gearbeitet?

Josef Bildstein wurde am 9. Juni 1895 nachmittags um ein Uhr in der
elterlichen Wohnung im „Hinterthal" von Nordrach geboren.4 Sein Vater
war der Wagner, der „Krummholz" Josef Bildstein. Seine Mutter hieß
Kreszentia, geb. Feger.

In einem seiner Lebensläufe schrieb Bildstein, dass er von 1901-1909
die Volksschule in Nordrach besucht habe und dass er von 1909-1914 Arbeiter
im Gemeindewald war.5

Arbeitet man die Taglohnzettel der Gemeinde Nordrach aus der Zeit
von 1909-1914 aufmerksam durch, so erfährt man, dass der damals Vierzehnjährige
bei Pflanzarbeiten im Eichbosch und vor allem bei Wegausbesserungen
beschäftigt war.6

Im Jahre 1910 war er erneut mit Wegausbesserungen und dem Bau von
Ladplätzen, mit Pflanzensetzen und Entfernen von Misteln in der Arbeit
ausgelastet. Er beseitigte in diesem Jahr Hochwasserschäden und half mit,
Bäche und Gräben auszuheben.7

Diese Arbeiten waren auch 1911 sein tägliches Brot. Erst in diesem Jahr
war er als nunmehr Sechzehnjähriger in den Holzhauerrotten der Eusebius
Dreher und Peter Decker beschäftigt.8

Dieser Holzhauerarbeit ging Josef Bildstein auch in den Jahren 1913
und 1914 nach, wobei er wiederum die harte Arbeit der Ausbesserung von
Waldwegen leisten musste.9

Im Jahre 1914 ist er als „des Wagners Sohn" in der Liste der Kranken-
und Invalidenversicherung der Gemeinde Nordrach10 erwähnt. „Dann aber
vermittelte ihm seine Schwägerin, die als Klosterfrau im Dienste der
Nächstenliebe in Mannheim weilte, die Stelle als Schlossgärtner. 36 Jahre
weilte der Nordracher in der großen Stadt am Zusammenfluss von Rhein
und Neckar."11

Doch wie sieht dies Josef Bildstein in seinem Lebenslauf?

Von 1919 bis 1923 sah sich Josef Bildstein als Arbeiter in der Heilstätte
Friedrichsheim in Marzell im Kandertal. Er arbeitete dort - nach seinen eigenen
Worten - bis zur Schließung im Jahre 1923.14

Im selben Jahr heiratete er in Marzell am 26.11.1923 Hierlanda Maria
Doli, die Tochter des Schmiedes Andreas Doli aus Rippoldsau.

Im Hauptheiratsregister der Gemeinde Marzell wird Josef Bildstein als
„Gartenarbeiter" und seine Frau als „Dienstmädchen" bezeichnet und aufgeführt
.15

Am 29. April 1924 erst tritt Josef Bildstein als Arbeiter in den Dienst
der Stadt Mannheim. Bis 1935 war er im Genesungsheim Neckargemünd,
einer Einrichtung des Mannheimer Krankenhauses, angestellt. Dieses
Heim wurde 1935 geschlossen.16 Ob an dieser Anstellung mehr seine
Schwägerin als Klosterfrau beteiligt war, oder ob es mehr LVA-Beziehun-


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