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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 627
(PDF, 145 MB)
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Quellen in Ortenauer Kommunalarchiven zum Thema Zwangsarbeit

627

Wie wurden Menschen zu Zwangsarbeitern?

Auf dem Höhepunkt des Machtausdehnung des Dritten Reichs waren Besatzungsbehörden
fast überall auf dem europäischen Kontinent mit der Rekrutierung
von Arbeitskräften beschäftigt. Nicht nur für den „Reichseinsatz
" brauchten die damaligen Machthaber Arbeitskräfte, sondern auch für
Bauvorhaben in den besetzten Gebieten. Im März 1942 ernannte Adolf
Hitler Fritz Sauckel zum Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz.
Dieser installierte einen eigenen Apparat in den besetzten Gebieten.

Für die Rekrutierung ausländischer Zivilarbeiter lassen sich vier Grundformen
unterscheiden:

a. Reine Werbung

b. Werbung mit maßgeblicher Beeinflussung der Existenzbedingungen

c. Konskription, d.h. Aushebung ganzer Jahrgänge unter Rückgriff auf die
einheimische Bevölkerung

d. Deportation durch willkürliche Gewaltanwendungen deutscher oder
deutsch-verbündeter Sicherheitsorgane

Wo wurden Zwangsarbeiter untergebracht?

Die Zwangsarbeiter wurden größtenteils - nach ihrer nationalen und ethnischen
Herkunft getrennt - in Lagern untergebracht. Der Gedankenwelt der
Nationalsozialisten waren der Individualismus und die individuellen Menschenrechte
vollkommen fremd. „Fremdvölkische" hatten grundsätzlich
keinerlei Rechte. Hintergrund war die Rassenideologie der Nationalsozialisten
, die den Wert jedes Menschen nach seiner „rassischen" Zugehörigkeit
festlegte und davon dessen Rechte ableitete. Für jede „Rasse" legten
sie eigene Vorschriften fest. Durch eine besondere Kennzeichnungspflicht
wurden die Ostarbeiter besonders diskriminiert. In Offenburg z.B. gab es
zwei große Lager, die u.a. die Industrie und Reichsbahn gemeinsam mit
der Stadtverwaltung unterhielten und nutzten: das Ost- und das Westarbeiterlager
.

Wie kommen Anträge nach Deutschland?
Der Bearbeitungsweg von Anträgen

Die Bearbeitung von Anfragen ehemaliger Zwangsarbeiter kann auf zwei
Wege in Gang kommen. Zum einen gehen die Anfragen beim Internationalen
Suchdienst des Roten Kreuzes (ISD) in Arolsen (Nordhessen) ein oder
werden direkt an die kommunalen Behörden (Gemeinden, Städte, Landkreise
) geschickt. Die Anfrage kann entweder direkt vom Betroffenen ausgehen
oder in seinem Namen von einer nationalen Partnerorganisation gestellt
werden. Die Anträge sind gebührenfrei.


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