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Erwin Fischer
kleinen Fachwerkhauses überschüttet, überstand meine Schwester im
Wohnzimmer, das 14 Tage alte Baby im Arm, am Boden liegend, diesen
Angriff. Wegen Stromausfall durch Jabo-Angriffe kam der Bub bei Kerzenschein
auf die Welt.
Zum Glück wusste ich noch nicht, was mich noch alles erwarten sollte,
vom Fronteinsatz in Holland bis zur Verwundung vier Wochen vor Kriegsende
.
Meine Zeit beim Reichsarbeitsdienst, bei der Luftwaffe und im Lazarett
In der Zeit vom 4. April 1944 bis 31. Juli 1944 war ich beim Reichsarbeitsdienst
. Die Baracken der Abteilung 6/266 in Stuttgart-Vaihingen standen
im Wald auf dem heutigen Gelände der Firma IBM an der Autobahnkreu-
zung nach Böblingen. Trotz der Kriegszeit übten wir noch den Spatengriff.
Der „Bettenbau" war noch aus der Kaiserzeit, man begab sich vorsichtig in
die „Falle", damit die Kante vom Strohsack nicht deformiert wurde.
Nahtlos folgte ein Segelfluglehrgang in Mosbach vom 3. bis 15. August
1944. Hier erreichte ich den B-Schein. Auf den Wiesen machten sich bei
den Landungen die Grenzsteine unangenehm bemerkbar. Als Schreiner
durfte ich daher mehrfach die defekten Kufen austauschen.
Zur Luftwaffe wurde ich am 26. September 1944 nach Nagold zum
Flieger-Ersatzbataillon VII einberufen. Kurz nach der Ankunft in Nagold
erfolgte ein Luftangriff. Vom nahen „Eisberg" sah ich die herabfallenden
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