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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 665
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Die Kriegsfaust Uber Euenheim

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Ein weiterer Stollen befindet sich in Marbach beim Hähnle (Westausgang
von Ettenheim), der als Regimentsstollen gedacht und mit dessen Bau
schon vor dem Altwickstollen begonnen worden war. Auch an diesem ist
während des Krieges noch gebaut, er ist aber nie benutzt worden. Beim
Graben stieß man schließlich auf Wasser. Das Holz ist später größtenteils
wieder ausgebaut worden.

Seit Beendigung des Westfeldzugs war es in Ettenheim den ganzen
Krieg über ruhig gewesen. Der Krieg hatte sich vom nahen Rhein, der
Grenze gegen das Elsass zu, und vom Westwall immer weiter nach Westen
entfernt. Es waren seit Juni 1940 beinahe friedensmäßige Verhältnisse im
alten Städtchen an der Unditz. Auch als der Luftkrieg seit 1941/1942 deutsches
Land und besonders die Großstädte immer mehr heimsuchte, fühlte
man sich in Ettenheim, dem kleinen Landort, sicher, da Bombergeschwader
nur gegen große Städte eingesetzt wurden. Daher auch viele Evakuierte
aus Norddeutschland in Ettenheim.

Dieses Gesamtbild wurde auch dadurch nicht wesentlich beeinträchtigt,
dass im März 1944 über dem Hochwald, oberhalb Ettenheimmünster, drei
viermotorige amerikanische Bomber durch deutsche Jäger abgeschossen
wurden und am 30.4.44 ein deutsches Flugzeug bei Ettenheimweiler abstürzte
.

//. Wandlung

Das änderte sich erst im Herbst des Jahres 1944, als der Krieg, so wie er
sich 1940 von unserer Gegend entfernt hatte, vom Süden, Westen und Norden
her sich ihr wieder näherte. Am 19.11.1944 waren französische Truppen
vom Süden her ins Elsass eingedrungen und am 22.11.44 fiel Straßburg
von Norden her vorstoßenden französischen Truppen in die Hand. Damit
hatten wir den Krieg in unserer nächsten Nähe, was uns nicht nur durch einen
Tag und Nacht beinahe ununterbrochen anhaltenden Kanonendonner,
sondern auch durch andere Ereignisse zu Bewusstsein gebracht wurde. Immer
mehr machten sich Tiefflieger und Jabos bemerkbar. Diese störten
auch vielfach die seit etwa September einsetzenden Schanzarbeiten, die
nicht nur westlich Ettenheim, sondern späterhin auch auf den Höhen östlich
Ettenheim den Vormarsch des Gegners hindern oder aufhalten sollten.

Schon der Herbst 1944, dann aber besonders die ersten Monate des Jahres
1945 brachten im Zusammenhang mit den Vorgängen im Elsass und in
Frankreich zahlreiche Truppendurchmärsche durch Ettenheim ostwärts, oft
ganze Nächte hindurch. Tagsüber konnte wegen der Fliegergefahr nicht
mehr marschiert werden.

Im März 1945 wurde noch mit dem Bau von Panzersperren begonnen,
die den Nord- und die beiden Westeingänge der Stadt (Altdorferstraße,
Ringsheimerstraße, Rheinstraße) sichern sollten. Wie die Schanzarbeiten,


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