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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 669
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Die Kriegsfaust über Enenheim

669

zösische 1. Armee den Rhein überschritten und war am 4. April 1945
(Osterdienstag) in Karlsruhe eingedrungen. (Der Wehrmachtbericht vom
5. April meldet heftige Straßenkämpfe in Karlsruhe. Im Wehrmachtbericht
vom 8.4. wird schon Ettlingen erwähnt.) So näherte sich uns der Krieg
vom Norden her, während aus dem Elsass - vom Westen her - eine Rheinüberschreitung
offenbar nicht beabsichtigt war. Bei der Schnelligkeit des
motorisierten Krieges war aber mit baldigem Herankommen der feindlichen
Streitmacht zu rechnen.

***

An dieser Stelle der Kriegschronik von Joh. B. Ferdinand soll nun anhand
von Auszügen aus der „Lahrer Gemeinschaftszeitung" ergänzend ein
Stimmungsbild der Situation gegeben werden, wie sie sich Ende März bis
Mitte April 1945 dem damaligen Zeitungsleser darbot:

21. März. 1945: Aus dem Wehrmachtbericht: „... An der Südgrenze der
Rheinpfalz, wo unsere Truppen die Westwallbefestigungen bezogen haben,
scheiterten sämtliche Angriffe der 7. amerikanischen Armee unter hohen
blutigen Verlusten für den Gegner...."

22. März 1945: Aus dem Wehrmachtbericht: „... Der Druck des Gegners
gegen den Westwall an der Südgrenze der Rheinpfalz dauert an, ohne daß
sich die Lage wesentlich veränderte. ..."

Parole des Gauleiters: „Hart und standhaft! Unser Volk hat in seiner
großen geschichtlichen Vergangenheit schon drückendere Belastungen
überstanden, als wir sie zur Zeit durch unsere militärischen Krisen erleben.
Was aber unserer Väter konnten, das wollen auch wir können. Wenn in der
Vergangenheit Härte und Standhaftigkeit jede Not überwunden haben,
dann werden sie auch heute die Not überwinden. Es ist daher unser unabänderlicher
Entschluß, hart und standhaft zu sein, bis der Feind an unserem
Widerstand und unseren Schlägen zerbricht.

21. März 1945 gez. Robert Wagner"

24J25. März 1945: Aus dem Wehrmachtbericht: „... Im Raum von
Landau und Pfälzer Wald sind schwere Kämpfe im Gange. Auch gestern
scheiterten die Versuche starker Verbände der 7. amerikanischen Armee,
unsere Westbefestigungen bei Weißenburg von Süden her aufzubrechen."

Parole des Gauleiters: „Kampf dem Feind! Die kommenden Kämpfe
werden über den Ausgang des Krieges entscheiden. Siegt der Feind, wird
Deutschland ein Friedhof werden, auf dem unsere Kinder stehen, um ihre
Eltern und ihr Volk zu beweinen. Siegt das Reich, dann wird sich unser
Erdteil in einen blühenden Garten verwandeln, in dem die Menschen wieder
glücklich sein können. Deshalb: Kampf dem Feind! Dem Feind, der
den Krieg entfesselt, unsere Frauen und Kinder gemordet und unsere Städte


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