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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 673
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Die Kriegsfaust über Eltenheim

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die Soldateska auf Uhren, Gold- und Silbersachen, Fotoapparate, Schuhe,
Rauchwaren und alkoholische Getränke abgesehen. ... Der Bevölkerung
hat sich maßlose Erbitterung über die Schandtaten der gaullistischen Eindringlinge
bemächtigt...."

14./15. April 1945: Aus dem Wehrmachtbericht: „... An der Front vom
Steigerwald bis zum Oberrhein stehen unsere Truppen in heftigen Kämpfen
. ..."

Parole des Gauleiters: „Solange wir kämpfen, haben wir das Recht, an
den Sieg zu glauben. Nur wer den Kampf einstellt, ist verloren.

gez . Robert Wagner."

Bericht: „Badische Jugend kämpft fanatisch. Im Kampf mit dem von
Norden her im Gau Baden eingebrochenen Feind hat sich die in den Volkssturm
eingegliederte badische Hitler-Jugend vorbildlich geschlagen. ... So
wurden allein bei den Kämpfen im Heidelberger Stadtteil Neuenheim
4 amerikanische Panzer von einer Kampfgruppe der badischen Hitler-
Jugend abgeschossen. Auch in den Straßenkämpfen in Karlsruhe bewährten
sich Volkssturmsoldaten der Hitlerjugend, indem sie die durch die
Stadt drängenden Marokkaner und Algerier immer wieder durch ihr Feuer
verlustreich aufhielten und im Bahnhofgelände unter Führung des Kreisleiters
so lange Widerstand leisteten, bis der Befehl zur Besetzung neuer Stellungen
sie erreichte. Bei diesen Kämpfen wurden 3 Panzer vernichtet. ..."

Nach dem Stimmungsbericht mit Ausschnitten aus der „Lahrer Gemeinschaftszeitung
" werden nun die verschiedenen Phasen der Besetzung und
Besatzung wieder der Ettenheimer Chronik entnommen:

* * *

14. April 1945: Stadtrechner Stork wird vom Landrat beauftragt, „bis
auf weiteres im Rahmen einer Notverwaltung die Aufgaben des Bürgermeisters
der Stadt Ettenheim wahrzunehmen".

14./15. April 1945 (Samstag/Sonntag) kommt die letzte Nummer der
„Lahrer Gemeinschaftszeitung". Um die gleiche Zeit schließt die Post.

17. April 1945, abends: Letztmals elektrisches Licht und Radioempfang
, von da ab von der Außenwelt völlig abgeschnitten.

18. April 1945 dringen die Franzosen in Lahr ein. Den ganzen Tag sehr
unruhig. Hochspannung. Jabos u.a. in Gegend Marbach-Kahlenberg, wo
eine aus vier - ehemals russischen - schweren Geschützen (15,2 cm) bestehende
Batterie (H.F.Art.Abt. 1510) stand. In Altdorf mehrere Häuser abgebrannt
(Jabos). Von der genannten Batterie standen drei Geschütze hinter
dem Schießstand in Marbach, eines am Hähnle unmittelbar an der Kreisstraße
nach Ringsheim, zirka 400 Meter westlich der Volksschule. Die
4 Geschütze gaben in den letzten Tagen zeitweise Feuer nach Norden, in


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