Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 716
(PDF, 145 MB)
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716

Buchbesprechungen und Hinweise

platz, in dessen Keller sich die Mikwe befindet
, ist heute das von diesem Verein
unterhaltene jüdische Museum Emmendingen
untergebracht, welches ebenfalls seinen
Platz in der Broschüre findet (S. 26 f).
Nach einem Blick auf die einstigen Zentren
jüdischen Lebens in der Stadt (S. 18-23)
und nach der Beschreibung einzelner Lebensläufe
(S. 24, S. 28 f.), beschäftigten
sich Autorinnen und Autor zudem mit den
Entwicklungen in der Nachkriegszeit. Das
Schicksal des aus den Vernichtungslagern
1945 nach Emmendingen zurückgekehrten
Rolf Weinstock (1920- 1952) ist hier
besonders eindrücklich. Erwähnung findet
auch die heftige Debatte um den Text der
Gedenktafel für die zerstörte Emmendinger
Synagoge im Jahr 1988. Ein seit 1968
am benachbarten Markgrafenschloss angebrachter
Text hatte „weder die Gründe
der Zerstörung noch die Täter" genannt,
wogegen zahlreiche Bürger/-innen protestiert
hatten - erfolgreich, denn es wurde
eine zweite Tafel mit ergänzenden Aussagen
installiert (S. 25). Mit der Beschreibung
der sozialen und kulturellen Aktivitäten
der neuen jüdischen Gemeinde findet
die Broschüre schließlich ihren gelungenen
Abschluss (S. 29-31). Der herausgebende
Verein sowie die Autorinnen und
der Autor haben der in Emmendingen seit
langem in wegweisender Manier praktizierten
Beschäftigung mit der jüdischen
Lokalgeschichte einen weiteren, in diesem
Fall in die breite Öffentlichkeit hineinwirkenden
, Mosaikstein hinzugefügt. Denn
es ist zu hoffen, dass viele BesucherAinnen
anhand dieses Heftes das jüdische Leben
in Emmendingen kennenlernen - vor allem
auch das gegenwärtige, das lebendige.

Uwe Schellinger

Bosch, Manfred (Hg.): Alemannisches
Judentum. Spuren einer verlorenen
Kultur. Eggingen: Isele, 2001, 627 S.,
viele Abb.

Ein gewaltiges, gewichtiges Buch mit
vielen Aspekten und Ergebnissen, aber

auch unzähligen Anregungen für die weitere
regionalgeschichtliche Forschung.
Dabei ist bewusst neben der südwestdeutschen
auch an die nordschweizerische,
vorarlbergische und elsässische Form des
Judentums gedacht worden. Neben dem
Urbanen und kleinstädtischen war es vor
allem das Landjudentum, das in diesem
Raum dominierte, und aus dem das städtische
Judentum seine Reserven bezog.
Doch war schon vor 1933 deutlich abzusehen
, dass die Jugend zunehmend dem
Land entfloh, nur die Alten blieben. „Dem
heutigen Betrachter bleibt wenig mehr als
der Rückblick in Trauer, Scham und
Nach-Denklichkeit." (Bosch)

Die Beiträge entstammen mehreren
Jahrbänden der Kulturzeitschrift „Allmende
". Leider sind die einzelnen Texte nicht
präzise diesen Jahrgängen zugeordnet.
Die Spanne reicht von 1989 bis 1995. Die
Auswahlbibliographie ist hilfreich: auch
die Orts-, Personen- und Schlagwortregister
verdienen besondere Beachtung.

Martin Ruch

Schüler schreiben über die Heimat,
Bd. 3, 24 Bildsteinaufsätze 1995-2000.
Hg. Bildungszentrum Ritter von Büß /
Historischer Verein Zell a.H. eV., 2002

Das selbstverständliche wie großartige
Engagement von Josef Bildstein
(1895-1976) für die Geschichte seiner
Heimat wurde in diesem Jahresband der
Ottenau bereits vom Präsidenten des Historischen
Vereins, Dr. Dieter Kauß, gewürdigt
. Das schönste Denkmal aber für
Bildstein ist dieser dritte Band mit weiteren
ausgewählten Schülerarbeiten, die im
Bildungszentrum in Zell am Harmersbach
entstanden. In fünf Rubriken gegliedert,
behandeln die 24 Aufsätze alle denkbaren
Aspekte des Alltagslebens. Unter „Historisches
" werden beispielsweise das Zeller
Krankenhaus und der Rundofen, der Wald
und das Wasser, der Wachtmeister und ein
Maler vorgestellt. Dann berichten sechs
Jugendliche über ihre große und oft


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