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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 770
(PDF, 145 MB)
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770

Berichte der Fachgruppen

4-f

Bild 7: Kachelreste aus
der Brandschicht von 1762. Die
vordem grün glasierten Kacheln
haben sich durch die Brandbelastung
stark verfärbt. Die
Fragmente zeigen Blattornamente
und können der Frührenaissance
(Ende 16. Jh.) zugeordnet
werden. Die beiden Reste unten
rechts sind Simskacheln mit
Rankenornamenten verziert

Bild 8: Grün glasierte Ofenkacheln
mit vegetabilen Ornamenten
vermutlich Anfang 16. Jh.
Das mittlere Bruchstück zeigt ein
rundes Medaillon, das leider
nicht aufgefunden wurde.
Diese enthalten oft bildliche
Darstellungen

Die untere und ältere Brandschicht lässt sich nicht genau datieren, weil der früheste notierte
Brand aus dem Jahr 1485 stammt, danach aber bis 1762 keine größere Feuersbrunst in
der Vorstadt vom Chronisten F. Disch erwähnt wurde. Auch in dieser ersten Brandschicht
kam interessantes Fundmaterial zutage, siehe Bilder 9 bis 13: ein fast völlig erhaltener Nonnenziegel
(Mönch-Nonnendach), Bruchstück eines gerippten Firstziegels, unglasierte Topfkachelreste
aus der Romanik, ein Bruchstück einer gotischen Nischenkachel sowie mittelalterliche
Scherbenreste von Gebrauchskeramik.

Die Wolfacher Vorstadt darf wohl als die ältere Ansiedlung betrachtet werden, im
Gegensatz zur historischen Altstadt mit großem Marktplatz, Rathaus und fürstenbergischem
Schloss der Renaissance. Dafür spricht die Lage der katholischen Kirche und die vier Gasthäuser
mit den Namen Adler, Engel, Ochsen und Löwen, die einmal alle in der Vorstadt
angesiedelt sind oder waren. Diese Bezeichnungen sind nämlich die Attribute der vier
Evangelisten Johannes, Matthäus, Lukas und Markus und wurden um 1100 als Namen für
Gasthäuser benutzt.


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