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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 11
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Das Heiligenzeller Schlüssle, eine ehemalige Propstei
des Klosters Schuttern

Ekkehard Klem

Das Heiligenzeller Schloss ist überhaupt keines, es handelt sich vielmehr
um eine Propstei, einen Sprengel des ehemaligen Klosters Schuttern, das
von der Heiligenzeller Bevölkerung liebevoll als „Schlüssle" bezeichnet
wird. Das Gebäude wurde im Jahre 1984 von der Gemeinde Friesenheim
restauriert und dient heute mit der St. Georgskapelle der Gemeinde als
Kulturzentrum.

Ortsgeschichte Heiligenzell

Wenn man den Ortsnamen Heiligenzell in Urkunden vor dem 11. Jahrhundert
sucht, wird man nicht fündig. Die älteste Ortsbezeichnung für Heiligenzell
ist nämlich „Ruotgereswilre", Weiler des Ruotger. Die früheste urkundliche
Erwähnung der Ortschaft stammt aus dem Jahre 1016. In diesem
Jahr schenkt Kaiser Heinrich Q. einem armen Kloster des Offo, es handelt
sich hierbei um das Kloster Schuttern, ein Dorf, genannt Ruotgereswilre.

Folgende Schreibweisen des Ortsnamens Heiligenzell sind anzutreffen:

1016 Ruotgereswilre
1272 Rütgerswilre
1350 Rückerswiler
1492 Rueckerswyler.

Der Name Heiligenzell erscheint erstmals im Jahre 1367. Im Jahre 1492
wird Heiligenzell, gelegen im Dorfe Rueckerswyler erwähnt. Der Ortsname
Heiligenzell (sancta cella) ist auf die christlichen Besitztümer des
Klosters Schuttern zurückzuführen.

Der Name Zell wird vom lateinischen cella, Einsiedelei oder Ort der
geistigen Sammlung, abgeleitet. Der Ursprung des Ortsnamens Heiligenzell
ist zweifelsfrei in den christlichen Zeitraum zu setzen. Das Kloster
Schuttern verfügte in weitem Umkreis über erheblichen Grundbesitz, der
von den Bauern gegen Zins und Fron bestellt wurde. Manche Höfe wurden
von den Mönchen selbst bewirtschaftet, meistens mit Hilfe von Laienbrüdern
. Diese Mönchshöfe wurden teils auch als Zellen bezeichnet. Diese
Deutung dürfte für den Ortsnamen Heiligenzell zutreffend sein. Eine solche
Mönchszelle befand sich auch an der Schutter, „Zell by Schuttern", heute
Schutterzell, oder „Kirchcell", die Cella der Kirche heute, die Ortschaft


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