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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 65
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Franz Joseph Ritter von Büß - Reichstag.scibgeordneter in Berlin 1873-1877

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Der Kulturkampf als Schachpartie Bismarcks mit dem Papst. Karikatur in der satirischen
Zeitschrift „ Kladderadatsch ".

Aus: Fragen an die deutsche Geschichte (Ausstellungskatalog), Bonn 1981, 231.

leisteten jedoch heftigen Widerstand in dem sie wider Erwarten das Gefängnis
dem Gehorsam vorzogen. Deshalb ließ Bismarck die preußischen Gesetze
in den Reichstag einbringen, um sie zu Reichsgesetzen zu erheben und
sie mit einer unerhörten Strafverschärfung zu versehen, weil offensichtlich
Geldstrafen und Inhaftierungen den Klerus unbeeindruckt gelassen hatten.
Falls ein Bischof oder ein Pfarrer das Kirchengesetz missachtet, soll er zunächst
aus seinem Ort verwiesen werden. Zeigt diese Maßnahme keine Wirkung
, soll er aus dem Bundesgebiet ins Ausland abgeschoben werden.16

Damit war formal auch die Behandlung der ursprünglichen Landesgesetze
im Reichstag begründet, weil nur in einem Reichsgesetz der Verlust
des Staatsbürgerrechts geregelt werden konnte. Begründet wurde die harte
Maßnahme mit dem aktiven Widerstand gegen die Staatsgewalt und die damit
angeblich verbundene Missachtung des Staates überhaupt. Die Vertreter
des Zentrums konnten diese revolutionäre Haltung bei den Bischöfen
nicht entdecken, da diese die bisherigen Strafmaßnahmen geduldig hingenommen
hätten. Es handle sich also nur um einen passiven Widerstand aus
Gewissensgründen, der in einem liberalen Staat hingenommen werden
müsse.17


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