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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 71
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Kippenheim

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war und als Wirtschaftspionier Süddeutschlands eine Woll-, Leinen- und
Seidenfabrik in Breisach übernahm und gar 1764 im dortigen Arbeitshaus
eine Florettseidenfabrik einrichtete. Nach dem Tod Josuas 1785 gab es in
Kippenheim keine Uffenheimer mehr (wohl aber in Breisach).

Dies ist also meine Beziehung zu Kippenheim von Seiten meiner Mutter
her.

Zu bemerken ist ferner, dass der Sohn der besagten Ehegatten Marx und
Rebekka Guggenheim, geborene Uffenheimer, nämlich Josua (der den Namen
seines verstorbenen Großvaters Uffenheimer weiterführte), von der Regierung
des Kantons Aargau gezwungen wurde, das Amt des jüdischen Gemeindevorstehers
in Lengnau zu übernehmen (das niemand haben wollte).
Unter seiner Vorsteherschaft wurde der Neubau der Synagoge in die Wege
geleitet. Am 6. August 1847 wurde sie eingeweiht. Da sie wegen der Abwanderung
der Juden in die Städte nur noch selten zum Gottesdienst gebraucht
wird ( etwa für eine Bar Mitzwah oder eine Hochzeit), ist sie einer Stiftung
ülbergeben worden, deren Stiftungsrat anzugehören ich die Ehre habe.

Gestatten Sie mir eine Grußadresse der Präsidentin der Stiftung vorzulesen
:

Der Stiftungsrat der Stiftung für die Gemeindegüter von Neu-Lengnau

gratuliert dem Förderverein herzlichst zur Herausgabe des Buches:

„Gedächtnis aus Stein - die Synagoge in Kippenheim 1852-2002"

Mit besten Grüßen und Wünschen aus Lengnau im Namen des Stiftungsrates

Rachela Oppenheim

Präsidentin

Erst später, nach dem Erscheinen des Werks von Bamberger über den Judenfriedhof
von Schmieheim, ist die Herkunft meines Vaters auch aus Kippenheim
zu Tage getreten.

Da ist einmal der Eintrag im Ortssippenbuch von Nonnenweier betreffend
Eheschließung vom 6. Juni 1838:

Stein

3591 od 6.6.1838: Marx Wolf Stein <S.d. Lemle St., Vorsteher in Diersburg
, u.d. Regina geb.Maier>, Handelsmann, u. Helene Weil <T.d.
Lazarus W., Vorsteher in Kippenheim, u.d. Marie geb,Valfer>.

Damit ist also erstellt, dass der Vater meiner Urgroßmutter Helene, Lazarus
Weil, schon 1838 Vorsteher der Juden zu Kippenheim war. Er ist es während
der mit der durch Einberufung einer Gemeindeversammlung auf den
17. August 1843 eingeleiteten Planungsphase der heute noch stehenden
Synagoge geblieben, durfte aber deren Einweihung im Jahre 1852 nicht
mehr erleben, da er bereits am 5. September 1849 starb.


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