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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 104
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Horst Brombacher

dieser Maßnahmen zu benützen." Hier muss erwähnt werden, dass in dem
kalten Winter 1942 Arbeiten im Freien mit Bodenbewegungen nicht durchführbar
waren da das Erdreich fest zusammen gefroren war, deshalb der
Hinweis auf die „Feierzeit". Dass es mit der Sicherheit gegen Fluchtversuche
auch in anderen Lagern nicht zum Besten stand, belegt ein Schreiben
des Stammlagers vom 25. Februar 1942, in dem es heißt: „(Es) wird immer
wieder von Seiten der Betriebe, aus deren Bewachung Kriegsgefangene
entflohen sind, die Forderung auf Ersatzgestellung von Kriegsgefangenen
erhoben und mit der Dringlichkeit der fertigzustellenden Aufträge begründet
. Die Betriebe werden neuerdings darauf hingewiesen, daß ihnen die
Überwachungspflicht für die Kriegsgefangenen obliegt und in keinem Fall
Ersatz gestellt wird."

Das Ende des Gefangenenlagers Renchen ist in den Akten nur beiläufig
signalisiert, und zwar durch einen Wehrmacht-Frachtbrief vom 28. November
1942 für 200 Wolldecken, die in das Stammlager zurückgesandt
werden. Eine Empfangsbestätigung über Zubehör für Betten vom 2. Dezember
1942 enthält folgenden Vermerk: „Da die französischen Kriegsgefangenen
vom vorgenannten Kommando am 15. Juli 1942 weggezogen
wurden und nunmehr feststeht, daß russische Kriegsgefangene nicht mehr
in Frage kommen, wurden die (am 18. Dezember 1940) leihweise überlas-
senen Gegenstände heute ordnungsgemäß zurückgegeben." Abschließend
findet sich eine Notiz des Acherner Büros der Areko vom 10. Dezember
1942: „Das Kriegsgefangenenlager Renchen wurde von uns auf den
31. Dezember 1942 gekündigt." In der Zeit zwischen dem 23. November
1942 und 30. Januar 1943 wurde das Lager folgerichtig abgebaut, Holz,
Stacheldraht und Geräte wurden nach Freistett verlagert.

Im April 1943 listete die Areko abschließend auf, wie groß die Belegung
des Lagers Renchen im Laufe der Arbeitseinsätze war. Dort heißt es:
„Am 26. Juli 1940 kamen unsere Kriegsgefangenen ins Lager Renchen.
Von Juli - November durchschnittlich 180 Kriegsgefangene, von Dezember
1940 - März 1941 durchschnittlich 300, im April 130, im Mai 97, im
Juni 60, Juli - Oktober 53 und November 1941 - Juli 1942 40 Kriegsgefangene
."

Die Arbeiten wurden durch andere wirtschaftliche Prioritäten und die
zunehmende Frontnähe und durch die immer zahlreicher werdenden Fliegerangriffe
von 1943 bis zum Kriegsende unterbrochen und erst im Sommer
1949 in größerem Umfang wieder aufgenommen. Schon bald nach
Kriegsende waren zwar kleinere Instandhaltungsarbeiten im Bereich der
Acher-Rench-Korrektion durchgeführt worden, zu größeren fehlten aber
Menschen, Geräte, Maschinen und Geld. In einer zusammenfassenden
Darstellung von 1967 ist zu lesen: „Die weitere Reihenfolge der einzelnen
Baumaßnahmen bzw. Bauabschnitte sowohl für den Hochwasserschutz als
auch für die Entwässerung und Vorflutbeschaffung wurde teilweise durch


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