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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 128
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Tobias Wöhrle

ratssitzung heißt es: „Die Anwesenden sind sich darin einig dem Vaterland
auch weiterhin in Treue und Pflichterfüllung jeder an seiner Stelle wo er
hingestellt ist seine Pflicht zu erfüllen."66

Bürgermeister Neumaier blieb auch nach der Besetzung durch französische
Truppen im Amt. Allerdings wurde der Bürgermeister von vor 1933,
Georg Schwendemann, mit der Notverwaltung der Gemeinde beauftragt.
Diese Anordnung wurde am 18. Juni 1945 von Landrat Seydel aufgehoben
. An diesem Tag übernahm Gemeinderechner Wilhelm Korhummel die
Amtsgeschäfte als kommissarischer Bürgermeister.67

Zu seiner Beratung durfte der Bürgermeister bis zu sechs Männer berufen
, „die nach Persönlichkeit und Ansehen geeignet sind, die Belange der
dörflichen Gemeinde zu vertreten und ihn in allen Fragen sachverständig
und pflichtgetreu zu beraten"68. Die erste Gemeinderatssitzung nach Kriegsende
fand laut Protokollbuch dann erst wieder am 15. Januar 1946 statt. Am
11. Januar hatte Landrat Seydel sechs Gemeinderäte ernannt, die in dieser
Sitzung verpflichtet wurden (Josef Herr, Richard Kienzier, Wendelin Kinnast
, Anton Vögele, Heinrich Volk, Ludwig Witt).69

Im November 1945 wurde der ehemalige Bürgermeister von Hornberg
(1926-1935), danach von Hausach und von 1943 bis 1945 gleichzeitig
auch kommissarisch von Haslach, Fritz Kölmel, vom Haslacher Rathaus,
wo er seit Mitte Mai die Kartenstelle leitete, vom Landratsamt nach
Steinach versetzt, um dort die Gemeindeverwaltung wieder richtig
aufzubauen.70 Die Stelle des Ratschreibers war seit Februar 1941 unbesetzt
, denn damals wurde Ratschreiber Karl Thoma zur Wehrmacht eingezogen
.71

Veränderungen gab es im Juni 1946. In der Gemeinderatssitzung am 17.
Juni erklärte Korhummel seinen Rücktritt als kommissarischer Bürgermeister
. Zu seinem Nachfolger wurde einstimmig das Gemeinderatsmitglied
Josef Herr gewählt. In dieser Sitzung war auch der neue Wolfacher
Landrat Ludwig Heß anwesend. Außerdem wurde Florian Benz zum Ratschreiber
ernannt, als Nachfolger von Kölmel. Sein Dienstantritt war am
1. Juli 1946.72 Benz war bis 1935 Hilfsratschreiber gewesen. Er war damals
vom nationalsozialistischen Gemeinderat wegen „politischer Unzu-
verlässigkeit" entlassen worden und hatte, da er in der Gegend keine Beschäftigung
gefunden hatte, das Dorf mit seiner Familie verlassen müssen
und war 1946 wieder zurückgekehrt.73 Für Josef Herr rückte Josef Firnkes
als Gemeinderat nach. Er wurde am 9. August 1946 verpflichtet.74

Einen Monat später fanden dann erstmals wieder seit 1933 demokratische
Wahlen in Steinach statt, ein neuer Gemeinderat wurde gewählt.


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