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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 134
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Tobias Wöhrle

Mann („1 Officier, 2 Unterofficiere, 15 Feuerwehrmänner"), allerdings hatten
sie keinen Feuerwehrwagen.109

Am 30. Mai 1945 mussten aufgrund einer Verfügung der Militärregierung
alle noch bestehenden Vereine erfasst werden. Im Gemeindearchiv
liegen nur zwei Angaben vor, zum einen der Kyffhäuserbund unter Vorstand
Franz Xaver Halter (Sattlermeister) und der Musikverein Harmonie
mit dem Bürgermeister als organisatorischem Vorstand und Landolin Himmelsbach
als Vorstand für die aktiven Musiker.110

Der Musikverein war ebenfalls ein Opfer der Einberufungen zur Wehrmacht
geworden, sodass er seit 1940 nicht mehr in der Lage war, öffentlich
aufzutreten.1" Wenn das Vereinsleben nicht schon bis Kriegsende zum erliegen
gekommen war, so geschah dies nun, durch Anordnungen der französischen
Militärregierung. Es gab Ausgangssperren, Gasthäuser und andere
öffentlichen Gebäude mussten geschlossen werden und viele andere
detaillierte Anordnungen. Öffentliche Versammlungen waren anfangs ganz
verboten und mussten später immer erst bei der Militärregierung beantragt
werden.112 Jeder Verein, der wieder zugelassen werden wollte, musste dies
bei der französischen Militärregierung tun und oft dauerte es einige Monate
, bis ein solcher Antrag genehmigt war. Ab Mitte September 1945 war in
der französischen Zone der Sportbetrieb wieder erlaubt.113

Der Steinacher Sportverein von vor 1933, die katholische DJK Steinach,
die bereits 1934 aus ideologischen Gründen den Spielbetrieb einstellen
musste, wurde nicht wieder gegründet. Statt dessen stellten einige junge
Männer den Antrag auf Zulassung des Sportverein Steinach. Allerdings
gab es Schwierigkeiten, da die Militärregierung den Antrag ablehnte, da einige
der vorgesehenen Vorstandsmitglieder zu den politisch Belasteten
zählten. Erst im September 1947 wurde ein weiterer Antrag genehmigt.
Am 28. September 1947 kam es dann zur Gründungsversammlung des SV
Steinach. Hermann Schwendemann (Mechaniker) wurde zum Vorsitzenden
gewählt, Josef Firnkes war sein Stellvertreter.114

Am 17. Mai 1947 wurde in einem Bericht über Steinach im „Badener
Tagblatt mit Ortenauer Nachrichten" dazu aufgerufen, dass sich „alle Musikbeflissenen
um den Vorstand des früheren Musikvereins, Landolin
Himmlesbach, scharen" sollen. Am 28. Juni meldete das Blatt, dass der
„neugegründete Musikverein" erstmals öffentlich anlässlich der Fronleichnamsprozession
aufgetreten sei. Aber damals lag noch keine Zulassungsgenehmigung
der Besatzungsmacht für den Verein vor. Eine Gründungsversammlung
für den Musikverein Steinach beantragte man am 11. Dezember
1946. Bürgermeister Herr befürwortete dies. Bereits im September
waren ein Gründungsprotokoll des Musikvereins Harmonie Steinach mit
politischen Fragebogen der Vorstandsmitglieder an den Landrat geschickt
worden."5 Es muss also mehrere Anläufe zur Gründung des Vereins gegeben
haben, denn am 11. Mai 1947 fand eine Gründungsversammlung statt.


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