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Kinzigtäler Häuser und ihre baulichen Varianten
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Bild 9: Ein eingeschossiges Kinzigtäler Haus mit dreieckigem Giebelfeld: der
Zangershof in Oberwolfach-Obertal um 1900. Zwischenzeitlich wurde das Strohdach
durch ein Tonziegeldach und das ursprüngliche dreieckige Giebelfeld durch
einen Walm ersetzt.
Häuser.24 Bei der üblichen Größe einer Bauernfamilie - hinzu kamen noch
Mägde, Knechte und oftmals auch die „Leibgedinger" - ist die räumliche
Ausdehnung des Wohnteils und damit des gesamten Gebäudes nur zu verständlich
. Dennoch blieben im Gegensatz zu den Gutachtäler Häusern die
zweigeschossigen Kinzigtäler Häuser - gemessen an den eingeschossigen
Gebäuden dieses Haustyps - deutlich in der Minderheit.
Dreieckige Giebelform statt Walmdach
Zu der dreieckigen Giebelform an Kinzigtäler Häusern schreibt Schnitzer:
„Erst im ausgehenden 19. Jahrhundert verändert sich die charakteristische
Dachform des Kinzigtäler Hauses. Über baupolizeiliche Vorschriften wird
die Umdeckung des Strohdaches mit Falzziegeln erzwungen. Um das Abheben
der neuen Dachhaut an den sturmgefährdeten Walmflächen zu verhindern
, verlegt man auf den Rafen eine Bretterschalung. Nicht selten wird
aber zugleich der Dreiviertelwalm durch einen Giebel ersetzt, indem man
die Firstpfette um ca. einen Meter verlängerte und auf dem darunter liegenden
Trippel auflagert. So entsteht eine Giebelform, wie sie in den Randge-
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