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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 173
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Die „Schiltacher Steige"

173

c) Die Steigstraße

Die Straße durch das Kinzigtal wird bereits 1333, bei der Festlegung eines
Landfriedens genannt („... das Kintzental uf, einhalb untz gen schiltache,
von dannan die richtigen Rotwilr ...").14 1386 wird die „Schiltacher steige
" erwähnt.13 Ab 1528 wird sie „Rottweyler Straße" genannt,16 später einfach
„Staigstraße".

Der Begriff „Staig" kommt im Zusammenhang mit verschiedenen Gütern
vor. Man unterschied die Schiltacher Staig im Gegensatz zur oben anliegenden
Schenkenzeller Staig.

Das Schiltacher „An der Staig", später auch „auf der Staig"17, liegt auf
der Obergrenze des Grundgebirges im mittleren Rotliegenden - ein
Zwischenplateau, auf dem sich die Höfe befinden - an der heutigen Steigstraße
bei der Abzweigung zum Schwenkenhof. Das Schenkenzeller „Auf
der Staig" befindet sich nördlich der Willenburg ca. 500 Meter aufwärts an
der jetzigen Straße im Wald. Ebenso gibt es noch ein „Auf der Staig" südlich
der Breitreute, in den Kirchenbüchern ab 1679 unter dem Namen
Frick als Taglöhnerhäuschen erwähnt.

„Die zween Höf an der Staig, so dieser Zeit Tebus Dieterlen und Jakob
Dieterlen innhaben und besitzen" (1557)18 bezog sich auf den Brandstaiger
Hof am Ausgang des Kaibachs,19 der 1678 an Schiltach kam. Dieser lag an
der alten römischen Steig und hat mit der beschriebenen Steigstraße nichts
zu tun.20

Die Rottweiler Straße begann am Marktplatz in Schiltach. Hier befand
sich alles, was zur Versorgung Reisender notwendig war, Gasthäuser,
Schmieden, Metzger, ein Wagner, ein Schuhmacher. Die „gemeine Gass"
führte zum oberen Tor hinaus und stieg steil am Schloßberg hinauf. Am
steilsten Stück bog sie um den Schroffen (wo heute das Heldenkreuz steht)
herum nach rechts ins Schiltachtal und zog dann in weitem Bogen südlich
um den Simonskapf herum. Nach kurzer ebener Verschnaufpause, nun
wieder im Kinzigtal, kletterte sie nördlich des Martingrundes am Hang zur
Kinzig zu durch den Wald auf die Ebene, wo Schwenkenhof und Höfenhof
liegen, bis sie das Gebiet „Auf der Staig" am westlichen Fuße des Schlöß-
leberges, auf dem die Willenburg lag, erreichte. Bis dahin ist ihr ehemaliger
Verlauf gesichert und identisch mit dem heutigen.

Bisher ist man davon ausgegangen, dass die Straße nun - wie heute
auch - nördlich der Willenburg an der „Schenkenzeller Staig" und nördlich
des Staufenkopfes entlang führte, um kurz vor dem Zollhaus nochmals mit
steilem Anstieg die Hochebene zu erreichen. Großplattiges Pflaster im Bereich
der Willenburg zeugten vor der Teerung der Straße von jahrhundertewährender
Nutzung, und so galt es als selbstverständlich, diese Streckenführung
auch als ursprünglich anzunehmen. Vor der Willenburg wäre damit
die Staig von der Schiltacher Gemarkung in die Schenkenzeller ge-


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