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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 174
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Helmut Horn

wechselt, vom teckschen und später württembergischen Herrschaftsbereich
in den geroldseckischen und später fürstenbergischen, ohne dass es irgendwo
Hinweise auf Zollerhebungen in Urkunden gibt. Nach Studium des Lagerbuches
1591 von Lehengericht muss die bis heute vertretene Meinung
über den Verlauf der Straße jedoch verworfen werden.

Im Lagerbuch 1591 werden die Grenzbeschreibungen der Lehengerich-
ter Höfe beschrieben. So findet sich in den Aufzeichnungen der benachbarten
Höfe Schwenkenhof, damals „vorderer Hof oder „Mönchsgut" genannt
, und Höfenhof, damals „der hintere Hof, jeweils ein Hinweis auf
die „Rotweyler Straße", die für einen Teilabschnitt als Grenzlinie zwischen
beiden Höfen diente. Beide Höfe lagen mit ihrer gesamten Ausdehung auf
württembergischem Boden. Eine Straße als gemeinsame Grenze konnte somit
auch nur auf württembergischem Gebiet gelegen sein und damit südlich
der Willenburg und nicht nördlich wie bisher angenommen.

„Anfahrnde vnden im Bainbach, An Gall Hetzeis Hoffguht (Anm.
Schwenkenhof) im Bainbach hinvf, biß vff den Ersten Stein, der Gall Hetzeis
Langwiß vnd diß Hoffen (Anm. Höfenhof) Strutwiß scheidet, dan Außen
am Holtzpronners Waldt hinauf biß an ein Alts Käppelein, dann ein
klein weil in der Rotweyler Straßen hinauß vndt ab der Straßen, Aber Außen
zu Diß Hoffs obern Waldt hinuff bis zu ein Aichhaider Allmandt, so
ein Ackerfeldt ist, da Gall Hetzel dahinden bleibt.. ."21

Im Lagerbuch steht ein Nachtrag vom 23. Aug. 1700, in dem der Verlauf
bis zur Kapelle präzisiert wird22 (nach „... Holtzpronners Waldt":) „in
2-3-4-5-6 Stein so vnder dem New Reittein Weg stehet, von dar hin auf in
einen Weiß dannen Lachenbaum Mit einem Creitz bezeichnet, ferner hinauf
in die alte Straß in 8 Stein worauf ein Hackhen gehauen, von dar durch
daß Hohlgeßle (Anm.: zweigt nach links ab), dem Steig nach hin, auch in
9-10 Stein, ferner gegen der rechten Hand hinauf 11-12 vnd 13 Stein so in
der alten Straßen stehet, vnd anjetzo disen, und den Rohrbacher Hof scheidet
(weiter mit „... hinaufbiß an ein Altes Käppelein ...").

Erkundet man vor Ort die alten Grenzen zwischen beiden Höfen, die
sich bis heute nicht geändert haben, ist es unschwer, den gemeinsamen
Grenzverlauf entlang der „Rotweyler Straße" zu finden und damit auch die
Straße selbst. Was für die Anwohner bisher nur althergebrachte Überlieferung
war, dass nämlich dieser Weg, im Volksmund „durch den hintern
Ofen" genannt, als Straße genutzt wurde, kann nun als gesichert gelten.
Überreste des beschriebenen „Käppelein" lassen sich dagegen leider ohne
Grabung nicht mehr entdecken. Auch sein ehemaliger Standort ist nicht
exakt zu fixieren. Ist jedoch erst mal die Straße gefunden, kann man deren
Verlauf leicht einer Gemarkungskarte um 1900 entnehmen. Darin ist nur
ein Weg eingezeichnet, der von dem unteren „Auf der Staig" zum oberen
„Auf der Staig" führt. Auch topographisch kommt keine andere Alternative
in Betracht.


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