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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 188
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Frank Schräder

„Internationale Völkertagung am Hofe Graf Konrad des Durstigen". Da er
noch nicht 18 war und deshalb nicht in die Narrenversammlungen, die
hauptsächlich zur Beratung und Organisation der Fasnetbräuche dienen,
gehen durfte, gab sein Vater das Spiel als sein eigenes heraus und klärte
diesen Sachverhalt auch später nicht auf.

Seinen zweiten Auftritt hatte Graf Konrad 1928: Die Wolfacher spielten
in jenem Jahr am Schellemendig „Die Belagerung der Burg Wolfach durch
Raubritter Stephan von Bulach und Hasensprung"; Verteidiger der Burg
waren Graf Konrad von Wolva und seine Burgbesatzung.35 Josef Krausbeck
spielte damals den „Turmpuper", der von der ehemaligen Turmwächterwohnung
im Stadttor aus den Feind vor dem Tore zu beobachten
und dessen Nahen den in der Stadt verschanzten Truppen des Grafen Konrad
zu signalisieren hatte.

Als nach dem 2. Weltkrieg das Fasnetausrufen immer mehr ausgestaltet
wurde,36 entwickelte sich die Landsknechtsgruppe als Gefolge des Grafen
Konrad, in dessen Namen sein Herold das „schier siebentägige Fest, genannt
Fasnet" allen Wolfachern am Vorabend des Schmutzigen Dunnsch-
digs von der auf einem Wagen mitgeführten Burg Wolva aus verkündet;
der Text des Ausrufers wurde von Josef Krausbeck 1949 verfasst.37 (N.B.
Der Mittwoch vor der Fasnet wurde in den 1950er-Jahren zeitweise als der
„magere Mittwoch" bezeichnet.)38

(Die Melodie des „Kreuzfidelen Kupferschmiedes" diente nicht nur den
Wolfacher Narren, sondern auch jenen in Waldkirch als Grundlage für ein
Fasnetlied. Dort wird auf diese Melodie das „Waldkircher Kläpperlelied"
gesungen, das Emil Bayer dichtete und inhaltlich mit dem Wolfacher bzw.
Brusler Durst nichts zu tun hat.39 Die Waldkircher spielen die Melodie
auch als Marsch während der Umzüge.)

4. Die Weibermühle

Josef Krausbeck dichtete 1955 auf die Melodie des heute noch in Wolfach
regelmäßig aufgeführten Singspieles „Die Weibermühle von Tripstrill" von
Georg Anton Bredelin (1752-1814) ein Fasnetlied, das in fünf Strophen
die Verjüngung der Weiber und der Männer durch die Wolfacher Fasnet
besingt:40

7. Strophe (Vorsänger)

Mer kenne z'Wolfe, s'isch jo wohr,
was ich euch sage will,
sit alder Zitt un viele Johr
scho a"Mühle vun Tripstrill.


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