http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2003/0215
Der „Ochsensaal" in Auenhehn - eine kulturelle Begegnungsstätte
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Letzter Maibaum
am „Ochsensaal", 1966
Vergleichen wir jedoch den damaligen Stundenlohn eines Hafenarbeiters
oder Gesellenlohn eines Bauarbeiters v. 0,80-1.20 DM. So gesehen,
waren die Preise damals in der Gastronomie auch nicht billig.
Eine alte Tradition war auch das Maibaumstellen am Ochsensaal. Wir
Burschen und Mädchen vom Turnverein übten diesen jahrzehnte alten
Brauch aus. Schon in den dreißiger Jahren v.d. Krieg wurde von damaligen
TV-Mitglieder ein 22 Meter langer Fichtenstamm aus dem Schwarzwald
besorgt. Der war dann jedes Jahr bis 1968 unser Maibaum. Nur eine ca.
5-7 Meter lange Birkenkrone wurde aus unserem Gemeindewald besorgt,
nachdem die Turnmädchen den Baum geziert hatten, wurde die Birke mit
Klammern an den Fichtenstamm befestigt, und mit großer Kraftanstrengung
in der Nacht zum Himmelfahrtstag aufgestellt. Mit ca. 30 Meter
Höhe war er der höchste weit und breit. Nach getaner Arbeit wurde noch
bis in den Tag hinein gefeiert.
1968 war die Ära des Ochsensaals zu Ende. Die Sport- und Mehrzweckhalle
wurde gebaut. Alles war in dieser neuen Halle größer und moderner.
Die Erinnerung an den Ochsensaal wird aber bleiben, hauptsächlich bei
denen, die auf der Bühne standen oder auch nur Zuschauer waren.
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