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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 217
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217

„... Straßburg, für das ich immer besondere Sympathie
empfand ..."

Kaiser Wilhelm IL, Straßburger Kaisertage und der Hauptmann
von Köpenick einmal anders

Ralf Bernd Herden

In Straßburg1 weilte Kaiser Wilhelm II. bei seinem Besuch am 21. August
1889 bereits zum dritten Mal.2 Er soll dabei nicht ungern auf das Wohl der
Reichslande Elsass-Lothringen, der Stadt Straßburg und des kaiserlichen
Statthalters Chlodwig Fürst von Hohenlohe-Schillingsfürst (er sollte von
1897-1900 das Amt des Reichskanzlers bekleiden) seinen Becher gehoben
haben. Über Straßburg soll der „Reisekaiser" gesagt haben: „Die Stadt
heimelt Mich an". Überhaupt war Wilhelm II. der deutsche Kaiser, dessen
Reiselust zur bedeutendsten Grundlage seiner so großen Popularität geworden
ist. Majestät zwar nicht unbedingt zum Anfassen, aber zum selbst Erleben
von der Waterkant bis zu den Alpen, mit strahlender Uniform und
klingendem Spiel, mit markigen Worten und vaterländischem Gesang, das
war der Spiegel der Zeit, in welchen der „anständige Deutsche" so gern
hineinsah.

Diese dritte Reise war jedoch diejenige, welche erstmals wegen „des
Reichslandes selbst erfolgt" war.3 Kaiser Wilhelm II. sei gekommen, um
den Elsass-Lothringern ihren Kaiser zu zeigen und damit aller Welt zu beweisen
, dass die Verbindung mit dem Deutschen Reich eine unauflösbare
sei. Wilhelm II. beabsichtigte, im neu erbauten Kaiserpalast zu Straßburg
zu residieren, und damit „der Zugehörigkeit der wiedergewonnenen Länder
zu Deutschland eine erhöhte Weihe" zu verleihen: „Was Kaiser Friedrich
im vorigen Frühjahr in seiner Proklamation an die Elsaß-Lothringer aussprach
, dass an eine Änderung des jetzigen Rechtszustandes nie und nimmer
zu denken sei, das hat unser jetziger Kaiser in seiner bekannten Festrede
zur Enthüllung des Denkmals des Prinzen Friedrich Karl von Preußen
in Frankfurt an der Oder wiederholt." Es werde aus Anlass dieser Kaiserreise
auch wieder an gehässigen Stimmen aus Paris nicht fehlen, jedoch
werde der Kaiser, wie sein Vater und Großvater, in den Reichslanden mit
festlichen Veranstaltungen begrüßt werden.

Am 9. September 1893 traf Kaiser Wilhelm II. wiederum zu einem „Tagesbesuch
" in Straßburg ein, auf seinem Besuch diesmal begleitet vom
Kronprinzen von Italien.4 Kronprinz Viktor Emanuel, Sohn des Königs
Umberto I., sollte später als König Viktor Emanuel III. Italiens Thron besteigen
. Zuvor hatte Wilhelm II. mit seinem Staatsgast Metz besucht, wo er
in Erwiderung der Begrüßungsansprache des Bürgermeisters Halm Metz


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