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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 245
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Zum Flurnamen .Heiligenhäusle'

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ten Gemarkung Worms)' (Darmstadt 1967, S. 149) unserem Flurnamen einen
Abschnitt und bemerkt, dass die zahlreichen kleinen Feldkapellen fast
überall verschwunden sind.

Außer dem eingangs genannten ,Bildhäusle' werden ergänzend weitere
,Bildhäusle'-Vorkommen aufgeführt. ,Bildhäusle', mittelhochdeutsch bil-
de-hiuselin n. ist eine kleine Kapelle, ein Bildstock (Lexer 1, Sp. 274).
Schwäbisches Wörterbuch (1, Sp. 1112) nennt ,Bildhaus' als ,Gehäuse, das
ein Bild enthält', weist auf das Vorkommen in Flurnamen hin, entsprechend
dem häufigeren ,Bildstock', fügt die Flurnamen ,beim roten Bild-
häusle' und ,Bildhäusleäcker' an.

Vorkommen:

Bankholzen (Landkreis Konstanz): ,vor dem Bildhäusle' 1738; ,2 äcker unter
dem Bildhäusle' 1782;,unter dem Bildhäusle' 1825. Die Lage ist in der
Zeig, die bereits 1471 ,Zelg zum bild' heißt. - Schneider, Flurnamen Bankholzen
S. 160.

Beiertheim und Durlach (Stadtkreis Karlsruhe): ,bym bildhußlin' 1535;
,beim billdtheüßlin' 1598. Vereinzelte Nennungen neben zahlreichen
,Bild(stock)'-Namen. - Schneider, Flurnamen Karlsruhe S. 136.
Gaienhofen/Horn (Landkreis Konstanz): ,im Horner Weingarten unter dem
Bild- oder Beinhäusle' 1791/GLA 66/Nr. 2721; ,beym Bildhäusle'
1791/ebd. Gelände bei der Horner Kirche.

Grosselfingen (bei Hechingen/Hohenzollern): 1497 wird die ,Kapelle ob
der Badstube' genannt. Damit ist die Kapelle ,Unserer Lieben Frau auf der
Steig' gemeint, die im Volksmund noch ,Bilderhäusle' genannt wird. -
Walter, Badstuben S. 93.

Gutmadingen (Schwarzwald-Baar-Kreis): ,beim Bildhäusle' 1785; mundartlich
: ,bim bildhisli'. Dort stand früher ein hölzerner Bildstock, in der
Nähe ein steinernes Sühnekreuz. Die Sage erzählt von der Ermordung eines
Geisinger Bürgers. - Bader, Flurnamen Gutmadingen S. 15.
Markelfingen (Landkreis Konstanz): ,nebendt dem Wackhen Creüz und
Bildheuslin' 1602 X.22/GLA 5/Convolut 417; .dazumahlen ist auf der
Stahring. Landstraß beym bildhäuslein an statt des abgegangenen Creützes
ein news auffgerichtet worden' 1674/GLA 229/Nr. 65099.
Tailfingen (Albstadt; Württemberg): ,beim Bildenhäuslin..stoßt oben an die
Straß' 1565; .beim Bildenhäußlin' 1660. An dieser Stelle mag eine Wegkapelle
gestanden haben. - Bizer, Flurnamen Tailfingen S. 23 f.
Truchtelfingen (Albstadt, Württemberg): ,beim Bildenheuslin' 1564; ,Wü-
ßen bey dem Bilden Hauß, die Stumppen Wüß genannt' 1738. - Bizer,
Flurnamen Tailfingen S. 67.

Das Grundwort ,Häusle' kann auch durch ,Kreuz' näher bestimmt werden
(vgl. das einleitend vermerkte ,Chrüz-Hüsli', Name einer Feldkapelle).


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