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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 246
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246

Ernst Schneider

Bildungen mit ,Kreuz' sind in der Namengebung stark verbreitet (vgl. die
Beispiele im Badischen Wörterbuch 3, S. 275 ff., auch meinen Beitrag
über ,Kreuz' - Flurnamen), doch sind Vorkommen mit ,Häusle' nur wenig
vertreten. Im Badischen Wörterbuch fehlt dieses Stichwort, das Schwäbische
Wörterbuch (4, Sp. 742) gibt unter ,Kreuzhaus' eine andere Erklärung
.

Vorkommen:

Köndringen: ,ob dem Creützheüßlin' 1528/GLA 66/Nr. 7807; ,Uf den
Creuzmatten hinder dem Creützheüßlin' 1564/GLA 66/Nr. 4558; ,gegen
dem Creutz Heußlin' 1667/GLA 66/Nr. 8621; ,an die Straß gegen der
Creutz Kappellen' 1568/GLA 66/Nr. 3720. Neben ,Kreuzhäusle' ist auch
,Kreuzkapelle' überliefert.

Malterdingen: ,2 Mm. agkers zum Creützheüßlin' - .zum krütz heußlein'
1546/GLA 66/Nr. 9985.

Riegel: .hinder dem Kreuz heüßlin' 1555/GLA 66/Nr. 6912; .hanffgartten
lit hinder dem Kritz Kapele' 1577/GLA 66/Nr. 6922; ,hinder dem Creütz
Käppelin' 1626/GLA 66/Nr. 6913. Auch hier ist Namenwechsel feststellbar
.

Söllingen (Landkreis Karlsruhe): ,wisen by dem Cruz hüselin' 1408 XI.
22./GLA 44/von Graveneck; ,acker bym crütz hüslin' 1535/GLA 66/Nr.
2941; ,beim Creutz Heüslin..herein uf den Gißgraben' 1578/GLA 66/Nr.
8120; ,beym Creutz Häusle..neben dem Thalweeg..oben auf den Zeilweeg'
1753/GLA 66/Nr. 8131.

Abschließend sei auf die wohl vereinzelt vorkommende Benennung des
Grundworts ,Häusle' nach einem Heiligen hingewiesen. Auf Gemarkung
Wössingen (Landkreis Karlsruhe) ist überliefert: ,by Sanct Leonharts hüslin
' 1521/22/GLA 66/Nr. 8248; ,bey St. Lienhardts Heuslin am Bretthey-
mer weg' 1614/GLA 66/Nr. 9867.

Nach den benützten Quellen ist .Heiligenhäusle' erstmals besonders häufig
im 15. und 16. Jahrhundert genannt. Der Name, ob Feldkapelle oder Bildstock
bezeichnend, ist Lageangabe, wird oft in Verbindung mit dem Verlauf
von Straßen (Landstraßen) genannt, tritt an Straßenkreuzungen, in der
Nähe von Gemarkungsgrenzen auf. Neben ,Heiligenhäusle' kommt auf
derselben Gemarkung, aber an anderer Stelle, auch ,Heiligenstöckle' vor.
Öfters finden sich im Umkreis von ,Heiligenhäusle'-Vorkommen weitere
Flurnamen aus dem religiösen Bereich. Zu nennen sind .Heiligeneiche',
,Kreuzbrücke', ,Käpelleacker', auch wechselnde Formen zwischen .Kreuz-
häusle' und ,Kreuzkapelle'.

Abschließend ist auf die überlieferten Formen einzugehen. In .heilig',
mittelhochdeutsch heilic, heilec, ist mittelhochdeutsch ei bezeichnet durch
ei, ey, eü, ai, ay, i. Es überwiegen Formen mit ei. Neben ei-Belegen treten


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