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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 254
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Johannes Werner

die alte Rastatter Weinmaaß"1'. Dem Lied selbst war die zitierte Vorbemerkung
vorangestellt; sie lautete: „Bekanntlich war die bisherige Rastatter
Maaß eine der größten in Teutschland. Eine höchste Verordnung, welche
auf den 1. April d. J. allgemeine Gleichheit des Maaßes einführt, redu-
zirt solche beynahe bis auf die Hälfte. Dieß ist die Veranlassung des gegenwärtigen
Gedichts, welches in Urschrift auf einem Pergament-Bogen in einer
alten Maaßflasche aufbewahrt ist, die in dem berühmten Gasthof zum
goldnen Creuz dahier zu einem bleibenden Andenken unter allgemeiner
Trauer beygesetzt wurde." Doch nun das Lied selbst:

Nichts auf Erden kann bestehen,
Alles geht dem Grabe zu;
Du auch musstest untergehen,
Liebe alte Flasche du!
Du bewahrtest treu die Sitte
Uns 'rer Ahnen: fremd dem Trug
War ihr Zirkel: in der Mitte
Stand der dickbeleibte Krug.
Alter Humpen, lebe wohl!
Alter Humpen, lebe wohl!
Chor: Lebe wohl! Lebe wohl!

Freude hast du uns gewähret,
Fest geknüpft der Freundschaft Band,
Teutscher Treue Glut genähret:
Handschlag war dein Unterpfand.
Hast erwärmt, belebt die Geister,
Manche Lüg' zur Welt gebracht,
Wie Münchhausen selbst der Meister,
Sie nicht schöner ausgedacht.
Alter Humpen ...

Faunus tanzt' an deiner Quelle,
Satyrn schenkten lächelnd ein,
Jokus an des Ernstes Stelle,
Trank uns zu den goldnen Wein.
Bachus klagt, die Bistonide
Singt ihr Evoe nicht mehr;
Evoe wird zum Trauerliede,
Traurig wankt Silen daher!
Alter Humpen ...


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