Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 267
(PDF, 99 MB)
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267

Lorenz Oken im Spiegel seiner Briefe an den Freund
Matthias Keller

Manfred Zittel

Lorenz Oken, 1779 in Bohlsbach bei Offenburg als Sohn eines armen Kleinbauern
geboren, stieg dank seiner überragenden Begabung und einer ungewöhnlichen
Willenskraft bis zu seinem 28. Lebensjahr zum Professor an der
Universität Jena auf. Er wurde dort zu einem führenden Naturphilosophen
und Naturforscher seiner Zeit, ab 1817 auch zu einem umstrittenen politischen
Wortführer, als er in seiner Zeitschrift Isis mit liberalen Forderungen
nach demokratischen Grundrechten in ganz Deutschland Aufsehen erregte.
Im Jahr 2001, seinem 150. Todesjahr, wurde seiner im Heimatort Bohlsbach
(heute Stadtteil von Offenburg) mit einem großen und eindrucksvollen Fest
gedacht, und es erschien in Zusammenarbeit der Stadt Offenburg mit der
Universität Jena ein Sammelband über Oken unter dem Titel: Lorenz Oken
(1779-1851) Ein politischer Naturphilosoph1, in dem Okens Leben und
Wirken unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuchtet wird.

Der Werdegang Okens vom einfachen Bauernbub zum berühmten Gelehrten
war mit großen Entbehrungen verbunden; aber er war auch begünstigt
durch Förderer und Freunde, die ihm allem Anschein nach auch deshalb
zur Seite standen, weil sie nicht nur von seiner Begabung, sondern
auch von seiner persönlichen Ausstrahlung beeindruckt waren. Dennoch
war Okens Aufstieg mühsam und von materieller wie menschlicher Not
überschattet, beginnend mit dem frühen Tod seiner Eltern. - Wir wissen
nur sehr wenig über Okens frühe Jahre, da er selbst es nicht der Mühe oder
der Sache wert fand, über sein Leben zu schreiben, und sich kein Biograph
rechtzeitig dafür interessiert hat. Umso wichtiger erscheinen die 33 Briefe,
die Oken in den Jahren 1801 bis 1811 an seinen Freund Matthias Keller
geschrieben hat. Diese unveröffentlichten und teilweise nur schwer zu entziffernden
Briefe wurden bisher nur vereinzelt in vorwiegend wissenschaftlichen
Zusammenhängen als Quelle genutzt. Hier werden sie nun in
ihrer Gesamtheit als biographische Zeugnisse ausgewertet, die uns einigen
Aufschluss über den Menschen Lorenz Oken in der Phase seiner Entwicklung
vom Studienanfänger zum etablierten Universitätsprofessor geben
können.

Die genannten Briefe Okens an Matthias Keller befinden sich in einem
Konvolut in der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek in Jena.2 Zu
dem Konvolut gehören noch zwei spätere Briefe Okens an Keller aus den
Jahren 1823 und 1837 sowie ein Brief von Okens Tochter Clothilde an
Kellers Frau aus dem Jahr 1837; schließlich noch fünf Briefe von Okens


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