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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 305
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Unbekannte Briefe aus der Zeh der badischen Revolution

305

11 Dr. Karl Ludwig Habich (1817-1897) stammte aus Krozingen und lebte seit 1843 in
Achern. Er wohnte in der sog. „Fabrik", der nachmaligen „Republik" und heutigen „Hoffnung
", unter einem Dach mit dem Bierbrauer Erhard Richter. Habich wurde im Mai 1849
„Civilcomissär" für Stadt und Amt Achern; nach Niederwerfung der Revolution wurde er zu
6 Jahren Zuchthaus verurteilt. 1857 kehrte er aus Amerika zurück, lebte zunächst in Offenburg
, dann übersiedelte er in die Schweiz. Lötsch. Gerhard: vgl. Anm. 1, 114ff.

12 Zu Gottfried Peter vgl. Anm. 2

13 Alle genannten Orte gehörten zum Amtsbezirk Achern.

14 Renchen liegt 7 Kilometer südlich von Achern.

15 Die große Volksversammlung am 2.4.1848 mit der umstürzlerischen Rede Josef Ficklers
führte zu dessen Verhaftung am 8.4. und löste so mittelbar den „Heckerzug" aus.

16 Die „Seeblätter" Nr. 81/1848 vom 4.4. und Hans Hofers Lahrer „Schutterbote" vom 8.4.
sprachen von bis zu 15.000 Teilnehmern.

17 Bekk, Johann Baptist: Die Bewegung in Baden, Mannheim 1850, 161. Er leitet den Bericht
über diese Geschehnisse mit dem Hinweis ein, dass „wegen dortiger Unruhen" die Regierung
am Karfreitag, am 21.4.1848, zwei Kompanien des Infanterie-Regiments „Großherzog
Nr. 1" von Appenweier nach Achern verlegt habe.

18 Josef Ignaz Peter, Großherzoglicher Regierungsdirektor im Seekreis, von Friedrich Hecker
zum „Statthalter" der revolutionären Bewegung ernannt und am 17.4.1848 „vom Volk" in
diesem Amt bestätigt, war auf Anraten des Konstanzer Bürgermeisters Hüetlin vor dem Einmarsch
bayrischer Truppen am 18.4. in die Schweiz geflohen.

19 Diese Worte muss man ironisch verstehen; mit „die Karlsruher" meint Helene Peter die
Großherzogliche Regierung. Man spürt die Vorbehalte von Menschen, die viele Generationen
hindurch der Habsburgischen Monarchie angehörten.

20 Der Kaufmann Jakob Rüster (7-1867) war Stiefvater von Franz Peters Frau Therese Ober-
holzer. Das sog. „Rüster-Grab" befindet sich heute noch auf dem Oberacherner Friedhof.

21 GLA 237/4227 - Pillin, Hans Martin: Das Revolutionsjahr 1848/49 in Achern, in: Die Ottenau
(73) 1993, 342ff.

22 Max Werner (1815-1875) aus Appenweier, seit 1846 Advokat in Oberkirch. Mitglied der
Frankfurter Nationalversammlung, war Kriegsminister der badischen Revolutionsregierung.
In Abwesenheit zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt floh er über die Schweiz nach Amerika
. In den sechziger Jahren kehrte er in seine Heimat zurück.

23 Am 17.6. hob die II. Kammer mit 28 zu 16 Stimmen Peters Immunität auf; durch seine
Wahl zum Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung war er aber in den Schutz
einer neuen Immunität gekommen.

24 Am 10.7.1848 setzten sich Bürgermeister Hüetlin, Gemeinderat und Bürgerausschüsse der
Stadt Konstanz in einer „Denkschrift" für Josef Ignaz Peter ein.

25 Max Werner aus Oberkirch „gehörte zu den aktivsten Streitern für Einheit und Freiheit".
Pillin, Hans Martin: Oberkirch, in: Revolution im Südwesten, Karlsruhe 1997, 448.

26 „Aristokraten" nannte der Volksmund die Anhänger der Monarchie.

27 Erst im April 1849 entschied ein Ausschuss der Nationalversammlung, gegen den Einspruch
der badischen Regierung, zugunsten Peters.

28 Franz Peter, Josef Ignaz Peters Vater, vererbte die Brauerei zur „Fabrik" an seine mit dem
Advokaten Franz Josef Richter verheiratete Tochter, die sie an dessen Bruder, den Bierbrauer
Erhard Richter verpachtete. Erhard Richter machte die Wirtschaft zu einem Zentrum antimonarchischer
und antiklerikaler Umtriebe. In den Revolutionsjahren führte sie den Namen
„Zur Republik". Lötsch, Gerhard: Bis dass die Freiheit aufersteht. Vormärz und Revolution
in Stadt und Amt Achern, Achern 1998, 50ff.

29 Der Balkon des Gasthauses „Engel" spielte bei den vorrevolutionären und revolutionären
Massen-Versammlungen in Achern eine große Rolle als Kanzel der Volksredner.

30 Mit „Kappler" meint Helene Peter die Kappelrodecker.

31 Nach dem Tod seiner ersten Frau Josephine, geb. Peter, der Nichte Josef Ignaz Peters, am
16.12.1833, heiratete Franz Josef Richter am 13.4.1836 in 2. Ehe „Friederike Siegl, eheliche
Tochter des verstorbenen Großh. Domainenverwalters Anton Siegl und der ebenfalls verlebten
Katharina Schaaf (Traubuch der Kirche St. Alexander, Rastatt, 1819-1844, 461).


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